Mülheim. Mit einer Fassade aus Pflanzen setzt das SWB-Hochhaus in Mülheim auch klimatisch neue Maßstäbe. Doch gibt es noch Hürden zu meistern.
Eine ungewöhnliche Fassade aus Grasnelken, Glockenblumen und Fünf-Finger-Kraut soll das Mülheimer Stadtklima lokal vor Feinstaub und CO2 schützen. Und überdies einen eindrucksvollen Blickfang für das in die Jahre gekommene und deshalb sanierungsbedürftige Hochhaus des SWB am Hans-Böckler-Platz bieten. Doch das für Mülheim innovative Projekt lässt auf sich warten. Das liegt nicht nur an den gestiegenen Baukosten.
Denn eigentlich hätten die energetischen Sanierungsarbeiten im und am SWB-„Hochgrünhaus“ Mitte des vergangenen Jahres beginnen sollen. Eine Förderzusage in Millionenhöhe hatte das Land bereits im November 2021 gegeben. Doch Ukraine-Krieg und Energiekrise hatten dem ambitionierten Vorhaben vorerst einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Land fördert Hochgrünhaus mit 16,2 Millionen Euro
So stiegen die Kosten deutlich an, diese musste der SWB beim Land wiederum neu beantragen, teilt SWB-Sprecherin Christina Heine mit. Erst in den vergangenen Tagen seien die neuen Landesfördermittel von nunmehr 16,2 Millionen Euro bewilligt worden. Weitere rund 1,3 Millionen Euro steuert die Wohnungsbaugesellschaft bei.
Mit softwaregesteuerten Bewässerungsmodulen bis in den 9. Stock sollen Pflanzen ihre reinigende und kühlende Arbeit leisten können. Das Wasser soll nachhaltig aus einer Zisterne gewonnen werden. Gut anderthalb Jahre hatte die Planung gedauert. Nun müssen auch weitere statische Berechnungen angestellt und schließlich bei der Stadt ein Bauantrag gestellt werden.
Während noch nicht feststeht, wann der SWB die Fassadenbegrünung angehen wird, steht zumindest der Beginn für die übrige energetische Sanierung fest: Anfang April diesen Jahres.