Mülheim. Zum wiederholten Male ist ein Relief der Friedrich-Wilhelms-Hütte von der Wand des Mülheimer Rathauses gerissen worden. Nun handelt die Stadt.
Das Gussstahlrelief „Ansicht der Friedrich Wilhelms-Hütte“ soll im Innern des Rathauses angebracht werden, das hat der Kulturausschuss in seiner letzten Sitzung beschlossen. Eine Neuplatzierung sei notwendig, weil das Kunstwerk, das seit 2019 in den Rathausarkaden hing, zum wiederholten Male Vandalen und Dieben zum Opfer gefallen ist.
„Dass Gussstahlrelief hat eine längere Geschichte. Es wurde anlässlich der Rathaussanierung abgenommen, in der Lehrwerkstatt der Hütte eingelagert und geriet dann in Vergessenheit. Wir haben vor einigen Jahren danach geforscht und es wiedergefunden. Es war stark verrostet und musste 2019 umfassend restauriert werden“, berichtet Barbara Walter vom Kunstmuseum. Sogar der Geschichtsverein habe sich damals an den Reparatur-Kosten beteiligt. Dann wurde das Kunstwerk in den Rathausarkaden aufgehängt.
Mülheimer Kunstobjekt muss zum dritten Mal in drei Jahren restauriert werden
„Schon wenige Monate später hatte das Relief einen Vandalismus-Schaden, der aber umgehend beseitigt wurde“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Es blieb draußen in den Arkaden hängen, wurde im Frühjahr 2022 aber erneut beschädigt. „Unbekannte versuchten, das Relief zu stehlen. Es wurde aus der Wand gerissen. Die Diebe hatten es wohl auf den Verkauf, auf den Materialwert abgesehen“, glaubt Barbara Walter. „Da die Platte aber sehr schwer ist, ließ man sie dann doch liegen. Das Relief hat Schrammen und die Halterungen hinten sind abgerissen“, weiß die Kunsthistorikerin.
Das Kunst-Objekt muss nun zum dritten Mal innerhalb von drei Jahren von einer Metallrestauratorin behandelt werden. Die Verwaltung schlug vor, das Kunstwerk künftig nicht mehr draußen zu platzieren, sondern im Innenraum des Rathauses. „Die Arkaden haben das Relief zwar vor Witterungseinflüssen geschützt, sie sind aber auch schwer einsehbar“, erklärt Barbara Walter. Als neuen Standort schlug man die innenliegende „Rückseite“ der Rathausmauer vor (im Eingangsbereich Friedrich-Ebert-Straße).
Platzierung im Mülheimer Rathaus: Öffentliche Sichtbarkeit bleibt gegeben
Trotz der Platzierung im Innern sei die Zugänglichkeit und Sichtbarkeit weiterhin gegeben. Im Zuge der Standortänderung soll zugleich eine Beschilderung angebracht werden. Die Kosten von Restaurierung und Wiederanbringung werden aus dem Budget zur Restaurierung und Instandhaltung von Kunst im öffentlichen Raum getragen.