Mülheim. Metrobusse, Verbindungslinien, Erschließungsstrecken – im Mülheimer ÖNPV wird ab 1. Juli Vieles anders. So sollen die neuen Routen aussehen.
Regelmäßige Nutzerinnen und Nutzer von Bussen und Bahnen in Mülheim werden sich ab dem 1. Juli 2023 umgewöhnen müssen. Mit dem nun beschlossenen Nahverkehrsplan wird der hiesige ÖPNV der wohl größten Veränderung der letzten Jahrzehnte unterzogen.
Auch wenn manch einer ob der Kappung des Kahlenberg-Astes der Linie 104 bei dieser Aussage die Stirn runzelt, bildet die im 15-Minuten-Takt fahrende Straßenbahn das Rückgrat des neuen ÖPNV-Angebots.
Verbindungslinien sorgen in Mülheim für die Anbindung an die Straßenbahn
Bereiche, die eben nicht durch die Bahnen erschlossen werden, sollen künftig Metrobuslinien auf möglichst direktem Weg mit der Innenstadt verknüpfen. So verbindet die M1 die Saarner Kuppe mit dem Nordhafen, der Dümptener Ast des 133ers fällt also weg, während die M2 der Linie 124 zwischen Speldorf und Oberhausen-Wehrstraße folgt. In Speldorf könnte die Strecke aber noch bis zur Hochfelder Straße oder zur Ruhrorter Straße verlängert werden, um dort die Siedlungsbereiche noch besser zu erschließen.
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Fünf Verbindungslinien im 30-Minuten-Takt sorgen für die Anbindung an die Schiene. Der 129er beginnt künftig in Essen-Frohnhausen und übernimmt bis Heißen die wegfallende Linie 138. Bis zur Styrumer Friesenstraße fährt der Bus seine gewohnte Route, übernimmt ab dem Naturbad (bisherige Haltestelle „Stadion“) Teile des heutigen 122ers, fährt nach dem Broicher Waldweg weiter über Strippchens Hof und Heuweg bis zu seiner Endstation am Broicher Friedhof, wo eine Anbindung an die Straßenbahnlinie 102 besteht.
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Die Linie 130 verbindet das Rhein-Ruhr-Zentrum wie gehabt mit dem Flughafen, endet aber nicht mehr am Hauptfriedhof, sondern wird bis zum Hauptbahnhof verlängert. „Damit bekommt der Stadtteil Raadt endlich wieder eine direkte Verbindung zur Innenstadt“, so der Vorsitzende des Mobilitätsausschusses, Timo Spors von den Grünen.
Neue Buslinie 139 verbindet Heißen, den Oppspring und Saarn
Die 131 verbindet weiterhin Selbeck mit Winkhausen und auch die aus Düsseldorf kommende Linie 752 bleibt bis zum Bahnhof unverändert. Neu ist die Linie 139, die künftig von Heißen zum Oppspring verkehrt und anschließend über die Mendener Brücke nach Saarn fortgesetzt wird, um später ebenfalls am Broicher Friedhof zu enden. Auf ihrem Verlauf soll noch eine Haltestelle „Ruhrstrand“ eingefügt werden.
Letzte Lücken sollen über sieben Erschließungs- und Quartierslinien im 30- oder 60-Minuten-Takt geschlossen werden. Die Oberhausener Linie SB90, bislang am Ruhrpark endend, wird über den Bahnhof Styrum bis zur Friesenstraße verlängert. Der 122er übernimmt ab dem Bahnhof Styrum Teile der bisherigen Linie 128 (fällt weg) und endet künftig am Bahnhof West.
Zwei Linien verbinden Mülheim mit Kettwig
Die Linien 134 (von der Saalestraße aus) und 151 (vom RRZ kommend) verbinden Mülheim mit Kettwig. Geht es nach Schwarz-Grün, wird der 134 sogar noch bis zum dortigen Bahnhof verlängert, um einen weiteren Verknüpfungspunkt zur Schiene zu haben. Verbindungen in die Nachbarstädte stellen auch die Linien 136, 753 und 976 her. Die 136 endet künftig aber an der Freiherr-vom-Stein-Straße, während die 753 nur bis zur Alten Straße fährt.
Komplettiert wird das Angebot durch eine stündliche Taxibus-Linie zwischen Fischenbeck und Kattowitzer Straße. Das Nachtnetz startet künftig um 23.30 Uhr und umfasst acht Nachtexpresse und zehn Taxibus-Linien.