Mülheim. Damit regelmäßig gelüftet wird, hängen in vielen Mülheimer Klassenzimmern bald CO2-Melder. Von diesem Plan ist allerdings nicht jeder überzeugt.

Auch im eisigen Winter gilt: Um das Corona-Ansteckungsrisiko durch Aerosole zu verringern, sollen Klassenzimmer regelmäßig gelüftet werden. Damit die Fenster nicht zu lang oder zu kurz offen stehen, hat sich die Stadt Mülheim entschieden, CO2-Messgeräte anzuschaffen. Diese weisen auf mangelnden Luftaustausch hin, sind ein Indikator dafür, wann Fenster spätestens aufgemacht werden sollten. Das Land stellt viel Geld dafür bereit – nun sucht die Verwaltung den besten Anbieter.

Rund eine halbe Million Euro hat NRW der Stadt für das Vorhaben in Aussicht gestellt. Laut Bildungsdezernent David Lüngen wurde der Auftrag jüngst europaweit ausgeschrieben – bis Mitte Januar 2023 können Firmen Angebote abgeben. Lüngen rechnet mit fast 2000 CO2-Meldern für Mülheims Klassenzimmer.

Im ungünstigsten Fall müssen Mülheims Schulen bis Frühjahr oder gar Sommer warten

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Wie lang sich das Verfahren hinziehen wird, weiß der Bildungsdezernent noch nicht. „Das hängt von der jeweiligen Firma ab – aber wir hoffen natürlich, dass es möglichst schnell geht.“ An dem aufwendigen europaweiten Ausschreibungsverfahren komme leider keiner vorbei. Im ungünstigsten Fall müssten die Schulen bis Frühjahr oder gar Sommer warten – wenn das Lüften ohnehin kein Problem mehr darstellt.

Im Vorfeld der Ausschreibung hatte es auch Skepsis gegeben: Braucht man die Messgeräte wirklich? Mehrere Schulen hatten signalisiert, dass das Lüften auch ohne diese Melder gut funktioniere. Man sehe aber auf jeden Fall einen Bedarf für die Mensen und Aulen, hieß es damals.