Mülheim. Noch nichts vor an Silvester? In Mülheim ist „Das Kalkwerk“ von Thomas Bernhard zu sehen. Die Inszenierung von Philipp Preuss erhielt viel Lob.
Das Theater an der Ruhr lädt zur letzten Premiere des Jahres ein: Am Freitag, 30. Dezember, 19.30 Uhr, wird in Mülheim die Bühnenfassung von Thomas Bernhards Roman „Das Kalkwerk" aufgeführt. Auch am Silvesterabend ist das Stück ab 19.30 Uhr zu sehen. Ab 18 Uhr gibt’s dann vorab ein Fingerfood-Buffet, Sekt und eine musikalische Einstimmung durch Igor Kirillov am Klavier.
Die Inszenierung von Philipp Preuss aus dem künstlerischen Leitungsteam des Theaters an der Ruhr hat an der Schaubühne in Berlin schon über 100 ausverkaufte Vorstellungen erlebt. Kritiker lobten die Produktion: In der Berliner Morgenpost hieß es „Diese Inszenierung lässt einem so schnell keine Ruhe“. Und der Standard kommentierte: „Ein erfrischend neuer Zugang, eine unerhörte Produktion.“
Erfolgreiche Produktion aus Berlin kommt nach Mülheim
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Um folgende Geschichte geht es: Seit langem schon plant Konrad eine einzigartige Studie über das Gehör, dieses „philosophischste aller Sinnesorgane“. Um diese Studie endlich auf Papier bringen zu können, zieht er sich in ein stillgelegtes Kalkwerk zurück und traktiert seine wehrlose Frau mit aberwitzigen Laut-Experimenten. Doch wie mit dem ersten Satz beginnen? Ausgerechnet an Heiligabend führt Konrads Scheitern in die Katastrophe. . .
„Ein Abend der österreichischen Abgründigkeit zwischen Dreivierteltakt und Wiener Schnitzel mündet in einem furiosen Finale, das jedes Silvesterfeuerwerk in den Schatten stellt“, so das Theater an der Ruhr.
Grotesk-komischer Monomane wird zum Opfer seiner eigenen Ansprüche
In der Bühnenfassung von Thomas Bernhards berühmtem Roman (Bühnenbild: Ramallah Aubrecht) spielt Felix Römer einen grotesk-komischen Monomanen, der selbst zum Opfer seiner Ansprüche wird. Römer ist regelmäßiger Gast am Theater an der Ruhr und dem Mülheimer Publikum unter anderem aus „Die Unterwerfung/Gegen den Strich“ und „Onkel Wanja“ bekannt.
„Insgesamt beweisen der Regisseur und vor allem auch Felix Römer ein sehr feines Gehör und Gespür für die Bernhard’schen Sprachabgründe und ihre Sogmacht“, urteilte Der Tagespiegel. Und die Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft schrieb: „75 Minuten hält Felix Römer sein Publikum in Atem, spielt den Konrad und auch seine Frau voller Hingabe und einer immensen Ausdruckskraft, ist leise und laut, voller Schmerz und entrückt im obsessiven Wahn.“
Eine dritte Vorstellung gibt es am Freitag, 27. Januar, 19.30 Uhr. Infos und Karten auf https://www.theater-an-der-ruhr.de