Mülheim. Der Mitbegründer des Ringlokschuppens ist verstorben. Seine letzte Regiearbeit „Bern sehen und sterben“ ist jetzt in Mülheim zu sehen.
Der Ringlokschuppen trauert um seinen Mitbegründer Dirk Vittinghoff, der bereits im Frühjahr mit 62 Jahren verstorben ist - man bringt ihm zu Ehren nun seine letzte Inszenierung auf die Bühne: Am kommenden Freitag und Samstag ist jeweils ab 20 Uhr „Bern sehen und sterben“ zu sehen.
Im Nachruf heißt es: „Hier kennen ihn alle als Vitti. Er startete nicht bloß seine Karriere als Theatermacher im Ringlokschuppen, er war auch als Teil der Theatergruppe Molloy in den 90ern an der Gründung dieses Hauses beteiligt. Im ,Nachtcafé’ machte er sich schnell einen Namen mit legendären Auftritten, in denen er zumeist schräge Figuren verkörperte. Er legte auch damals schon Wert darauf, sich selbst um die Technik zu kümmern.“
Mülheimer gründete auch Theatergruppe im Autonomen Zentrum
1999 ging Dirk Vittinghoff nach Bern, wo er als Schauspieler und Regisseur ein wichtiges Mitglied der freien Theaterszene wurde. Seine Regiearbeiten (Kinder- und Erwachsenenstücke) waren in vielen Spielstätten in der Schweiz zu sehen. Die Komödie „5 Gründe, warum Delfine böse Tiere sind“ wurde 2018 zum Schweizer Theatertreffen eingeladen. Bekannt wurden seine Inszenierungen für die Interaktion von Schauspielern und Handpuppen, die von seiner Frau Priska Praxmarer für die Stücke angefertigt wurden. Trotz der Verlegung seines Lebensmittelpunktes in die Schweiz machte Dirk Vittinghoff auch weiter in Mülheim politisch und sozial engagiertes Theater. 1999 gründete er die AZ-Theatergruppe.
„Bern sehen und sterben“ ist seine letzte Regiearbeit. Es ist eine schwarze Komödie und Gangstergeschichte mit Schauspielern, Puppen und Musik – frei nach dem Film „Brügge sehen… und sterben“. In komödiantischer Manier thematisieren Priska Praxmarer und Dirk Vittinghoff Schuld und Sühne vor dem Hintergrund einer sich rasant verändernden Welt.