Mülheim. Immer sonntags wird im „Alten Schilderhaus“ in Mülheim Salsa getanzt. Tanzlehrer Lazaro Latino verrät das Geheimnis des kubanischen Tanzes.
Die heitere kubanische Musik hört man schon draußen vor der Tür. Drinnen - im Saal des Alten Schilderhauses - führen einige Tanzpaare eine „Rueda“ auf. Der Gruppentanz ist nicht ganz einfach, aber er sieht bezaubernd aus und versprüht pure Lebensfreude. Tanzlehrer Lazaro Latino sagt an, welche Figur als Nächste getanzt werden soll - die „Enchufla“ beispielsweise oder eine „Setenta“ oder eine „Dile que No“.
Seit vielen Jahren schon bringt der gebürtige Kubaner den Menschen im Ruhrgebiet und am Niederrhein die Salsa und andere lateinamerikanische Tänze wie Bachata, Merengue oder Regaeton nahe. Jeder Tanz hat seinen Reiz und seine eigenen Schritte und Figuren. Sich alle zu merken, ist alles andere als simpel, deshalb üben die Paare im Sonntagskurs schon seit einigen Jahren regelmäßig. „Sie können bestimmt über 50 Figuren“, meint Lazaro und ist stolz auf seine Fortgeschrittenen.
Neue Mitstreiter für Mülheimer Tanzgruppen gesucht
Corona hat dem Tanzlehrer aus Mülheim, der schon seit 1979 in Deutschland lebt, mit einer Deutschen verheiratet ist und fünf Kinder hat, übel mitgespielt. Wie so manchem Freiberufler. Freizeitaktivitäten wie das Tanzen waren lange tabu, nicht wenige seiner Schüler sind zwischenzeitlich abgesprungen. Neue Mitstreiter werden für die Kurse am Sonntagnachmittag (17-18 Uhr Anfänger, 18-19 Uhr Fortgeschrittene) im Alten Schilderhaus gesucht. Wer möchte, kann aktuell auch beide Kurse besuchen zum selben Preis (sieben Euro, es gibt Zehnerkarten).
Die Salsa sei nicht schwer zu erlernen - und genau das richtige Aufputschmittel für einen trüben, langweiligen Sonntag, finden die Kursmitglieder. „Ein lebendiger Tanz zu Guter-Laune-Musik“, bringt es Kursteilnehmerin Heike auf den Punkt. „Beim Standardtanz sind mir fast die Füße eingeschlafen, bei der Salsa will sich jedes Körperteil zur Musik bewegen - ganz automatisch“, berichtet Martin. „Wir kommen manchmal schon aus dem Rhythmus raus, aber auch schnell wieder rein“, gibt Oskar zu. Und alle Frauen erklären unisono: „Der Mann muss führen können.“
Mülheimer Tanzlehrer: Der Hüftschwung ist reine Übungssache
„Es gibt fünf wichtige Grundschritte bei der Salsa“, erklärt Tanzlehrer Lazaro. Und mit ihnen könne man schon richtig flott drauflos tanzen. Auch den Rhythmus habe man schnell im Blut. Und der berüchtigte lateinamerikanische Hüftschwung? „Das ist reine Übungssache“, sagt Lazaro, der auch als Tanz-Trainer an verschiedenen Volkshochschulen in der Region tätig ist.
Dem charmanten Mann aus Kuba hat das Salsatanzen einst gegen das Heimweh geholfen. Aber es hat auch andere positive Auswirkungen. Es sei eine schöne Sache und halte fit, finden Annette und Hartmut, die sogar aus Bochum herkommen zum Tanztreff. „Das Salsa-Tanzen ist gesund, der Arzt empfiehlt es“, ergänzt Lazaro Latino. Er selbst ist der beste Beweis dafür, er ist 62 und sieht wie 42 aus.
Informationen unter Tel. 0175 1015638 oder per Mail an lazarolatino@t-online.de