Mülheim. Im Mülheimer Dichterviertel beantragten SPD und MBI eine neue Einbahnstraße. Die Stadtverwaltung stellt sich aber gegen die Pläne – die Gründe.

Die Kleine Bruchstraße in Mülheim-Eppinghofen wird vorerst keine Einbahnstraße. Das hatten SPD und MBI in der Bezirksvertretung eins beantragt. Doch die Verwaltung winkte ab.

In den Augen der Antragssteller werde die Kleine Bruchstraße immer mehr als Abkürzung genutzt. Damit wollen Autofahrerinnen und Autofahrer verhindern, an der Kreuzung Horn-/Bruchstraße an der roten Ampel zu stehen. Vor allem die Lieferanten der Pizzerien im Dichterviertel nutzen den Schleichweg. Bei einer 45-minütigen Zählung wurden 17 von 23 Autos den Pizzerien zugeordnet.

SPD und MBI sorgen sich um Fußgänger im Mülheimer Dichterviertel

Grund genug für SPD und MBI, sich um die Fußgänger zu sorgen. „Da die Kleine Bruchstraße keine Bürgersteige hat, müssen die Fußgänger an den geparkten Autos über die Straße gehen, was immer wieder zu gefährlichen Situationen zwischen Menschen und Autos führt“, heißt es in der Antragsbegründung.

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Einen gleichlautenden Antrag hatten die beiden Parteien schon vor einem Jahr gestellt. Doch die Verwaltung bleibt bei ihrem Urteil. „Die Straße ist grundsätzlich dazu geeignet, einen Zwei-Richtungs-Verkehr zu haben“, sagte Sonja Knopke, die Leiterin der Straßenverkehrsbehörde im Ordnungsamt, in der jüngsten Sitzung der BV1.

Verwaltung befürchtet höhere Geschwindigkeit bei Einbahnstraßenverkehr

Aktuell sei das Geschwindigkeitsniveau eher gemäßigt. Bei einer Änderung auf eine Richtung fürchtet die Verwaltung eine höhere Geschwindigkeit, was die Gefahr für Fußgängerinnen und Fußgänger erhöhen würde. Vor diesem Hintergrund werde man sich aktuell gegen eine Einbahnstraße aussprechen.

Ohnehin, gab CDU-Mann Jörg Kampermann zu bedenken, sei das Meinungsbild der Anwohnerinnen und Anwohner gar nicht so einheitlich, wie es zuvor die MBI-Vertreterin Annette Klövekorn dargestellt hatte. Auch sei man sich nicht darüber im Klaren, in welche Richtung die Einbahnstraße dann verlaufen sollte.

Ein Umdenken in der Verwaltung werde, so Sonja Knopke, nur dann stattfinden, wenn sich ein deutlich anderes Verkehrsbild ergeben sollte. Daher beschloss die BV mit einer Enthaltung eine einwöchige Messung (inklusive Wochenende), um die tatsächliche Zahl der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer zu ermitteln.