Mülheim. Ende 2023 will Rohrhersteller Vallourec aus Deutschland verschwinden. Die Pläne für Personalabbau und Vermarktung des Areals werden konkreter.
- Der Zeitplan für die schrittweise Stilllegung der Werke in Dümpten und Düsseldorf-Rath steht.
- Bis 2023 soll die Mehrzahl der Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausscheiden.
- Im Verkauf des Grundstücks laufe derzeit noch die „Angebotsphase“.
In 15 Monaten soll das Unternehmen „Vallourec Deutschland“ in Mülheim und Düsseldorf Geschichte sein. Nun gibt es Neues zum Stilllegungsplan und zur Grundstücksvermarktung in Mülheim.
Nachdem sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer zuletzt auf grundlegende Punkte für einen Sozialplan und Interessenausgleich verständigt haben, hat eine Sprecherin des Konzerns auf Nachfrage auch den Zeitplan für die schrittweise Stilllegung der Werke in Dümpten und Düsseldorf-Rath verkündet. Das sukzessive Herunterfahren der Produktion gehe mit einem Personalabbau in zwei Phasen einher, heißt es dazu.
Erste Vallourec-Mitarbeiter sollen schon im März 2023 gehen
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Im März 2023 werde es ein „Freiwilligenprogramm“ geben, über das bis zu 500 der rund 2400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der zwei Werksstandorte Mülheim und Düsseldorf das Unternehmen zu den mit der Arbeitnehmerseite vereinbarten Konditionen verlassen sollen. „Die Mehrzahl der Beschäftigten wird Ende Dezember 2023, mit dem Auslaufen der Produktion, aus dem Unternehmen ausscheiden“, so die Sprecherin.
Derweil laufen bei Vallourec weiter zwei separate Verfahren zum Verkauf der Grundstücke in beiden Städten. „Wir befinden uns noch in der Angebotsphase“, heißt es dazu. Man sei dazu auch „im stetigen Austausch mit mehreren Interessenten“ und Mülheims Stadtverwaltung, man wolle sich zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht weitergehend äußern.
Stadt Mülheim beansprucht für Vallourec-Fläche ein Vorkaufsrecht für sich
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In der Sitzung des Mülheimer Stadtrats hatte zuletzt Wirtschaftsdezernent Felix Blasch in Aussicht gestellt, dass womöglich noch in diesem Monat nähere Informationen seitens Vallourec fließen könnten. Nachdem die Stadt ein Bebauungsplanverfahren für das 36 Hektar große Areal in Gang gesetzt und für sich ein Vorkaufsrecht für die Betriebsfläche an der Grenze von Dümpten zu Styrum beansprucht hat, wird es an ihr sein, ob sie von Vallourec präsentierte Investoren mit ihren Entwicklungskonzepten akzeptiert oder das Grundstück selbst an sich nimmt.
Für letzteren Fall müsste der Stadtkämmerer wohl eine deutlich zweistellige Millionensumme in die Hand nehmen – auch wenn sicher eine Aufbereitung von Altlasten gegen den Bodenwert gegenzurechnen wäre. Vallourec hatte laut OB Marc Buchholz zuletzt offenbar dafür geworben, die Stadt möge dem Unternehmen in einen Grundstücksverkauf am freien Markt nicht reingrätschen. So seien höhere Erlöse zu erzielen, die dann den ausscheidenden Mitarbeitern zugutekommen könnten. Das aber könne „nicht unser Maßstab für die Stadtentwicklung“ sein, hatte der OB dazu im Stadtrat klargestellt.