Mülheim. Das Ruhrtalhaus der Naturfreunde in Mülheim steht leer. Früher war es ein gefragter Treffpunkt für verschiedene Gruppen. Was soll dort geschehen?
Das Ruhrtalhaus liegt wunderschön am Waldrand in Raadt, es gehörte den Naturfreunden/-freundinnen Essen und wurde lange als Treffpunkt und Übernachtungsort für Jugendgruppen und Schulklassen, Wandergruppen und Seminarteilnehmer genutzt. Seit einiger Zeit aber ist es geschlossen. Die Naturfreunde fürchten, dass es für sie und für die Allgemeinheit verloren gehen könnte.
Deshalb sollen bei einem Fest auf dem Gelände am Böllrodt 3 am Sonntag, 14. August, von 14 bis 18 Uhr Pläne zum Erhalt des Ruhrtalhauses geschmiedet werden. Eingeladen dazu sind alle Bürgerinnen und Bürger, denen das große Gebäude mit seine 33 Schlafplätzen (in 15 Gästezimmern), mehreren Gemeinschafts- und Seminarräumen sowie Spiel- und Sportplatz am Herzen liegt. Bei Kaffee und Kuchen, Musik und Kinderspielaktionen sollen alle gemeinsam überlegen, wie das Heim eine Zukunft haben kann.
Mülheim-Raadt: Haus auch für private Feiern mietbar
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„Das Haus wurde vor Jahrzehnten gegründet, um Arbeiterinnen und Arbeitern Erholung, Solidarität und Gemeinschaft zu bieten und entwickelte sich über die Jahre zum Anlaufpunkt für Wanderer, als Ort für Schullandheimaufenthalte oder Umweltbildungsarbeit. Und es bot Menschen die Möglichkeit, private Feiern zu solidarischen Preisen abzuhalten“, erklärt Wolfgang Hendges, 1. Vorsitzender der Naturfreunde Essen.
In der Zwischenzeit ist das Ruhrtalhaus von der Essener Ortsgruppe an den Landesverband NRW der Naturfreunde verkauft worden. Dort plant man, eine GmbH zu gründen und Partner zu finden, die mit einsteigen in das Projekt. „Der Betrieb soll professionalisiert werden. Ehrenamtlich, so wie früher, ist das Haus nicht, vor allem nicht wirtschaftlich, zu betreiben. Beim Landesverband weiß man auch, dass in das Haus investiert werden muss, um es durch Modernisierung für eine „strukturiertere Nutzung“ fit zu machen.
Wald-Kita und inklusives Café auf Mülheimer Gelände?
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„Vor Jahresende möchten wir die Sanierung eigentlich abgeschlossen haben und wir hoffen, bis dahin auch Mitstreiter gefunden zu haben“, sagt Wolfgang Hendges. Erste Überlegungen für eine Nutzer-Gemeinschaft gibt es bereits: eine Wald-Kita könnte entstehen, ein inklusives Café, Wohnen in solidarischer Landwirtschaft, Seminarräume. Aber auch als Wandertagsziel für Schulklassen würde man das Ruhrtalhaus gerne weiterhin anbieten. Das rund 6000 Quadratmeter große Grundstück ist ein Pfund, das den Standort attraktiv macht. Findet sich kein zukunftsträchtiges Nutzungskonzept, würde das Ruhrtalhaus wohl verkauft. Einen Interessenten gibt es bereits.
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Auch die Mülheimer Naturfreundinnen und -freunde möchten sich für den Erhalt und die Wiedereröffnung des Hauses einsetzen. „Früher haben wir hier Gruppen- und Spieleabende veranstaltet, zusammen gefeiert und sind zu Wanderungen gestartet“, berichtet Vorsitzende Margret Schudeck.