Medl bietet erstmals Verträge mit garantierten Fixpreisen bis Ende 2010 oder September 2011 an. Der Abschluss lohnt nur, wenn allgemein die Preise steigen.
Gaspreis runter, Gaspreis hoch – die Medl macht ihren Kunden nun ein Angebot mit verlässlichen Preisen bis Ende des Jahres oder gar bis Ende September 2011. Ob es lohnenswert ist, einen solchen Vertrag zu Fixpreisen abzuschließen, steht indes in den Sternen.
Das Angebot, das die Medl ihren Kunden macht, gilt ab 1. Februar. Zwei Festpreisvarianten stehen zur Auswahl. Variante 1: Ein Kunde entscheidet sich für einen Fixpreis von 5,45 Cent/Kilowattstunde (kWh) bis Jahresende. Variante 2: Ein Kunde will Sicherheit bis Ende September 2011. Dann zahlt er besagte 5,45 Cent/kWh in 2010 und 5,57 Cent/kWh in 2011. Medl garantiert die Fixpreise, der Kunde die Vertragsdauer.
Medl hat das Angebot für Kunden geschmiedet, die „lästige” Preisschwankungen auf Zeit ausschließen wollen. Doch Medl sagt selbst: „Niemand kann vorhersagen, wie sich die Gaspreise entwickeln.” Tatsächlich müssten die Gaspreise im meist genutzten Medl-Tarif „Behaglich warm” schon steigen, damit sich der Fixpreis-Vertrag auszahlt. Denn bei „Behaglich warm” zahlt ein Kunde ab diesem Februar „nur” 5,33 Cent/kWh. Bliebe dieser Preis, und darauf hofft Medl-Vertriebs- und Marketingleiter Thorsten Marx, bis Jahresende stabil, kostet der neu angebotene Fixpreis von 5,45 Cent/kWh einen Kunden mit 11 500 kWh Verbrauch (typisch für eine 100 m2-Wohnung) bis Jahresende 13,80 Euro mehr.
Der Fixpreis für 11 bzw. 20 Monate lohnt sich nur, wenn die Medl ihren Standardtarif in diesem oder nächsten Jahr über den Fixpreis hinaus anheben sollte. So gibt die Medl auch keine Empfehlung ab. Die Spekulation ist eröffnet.