Mülheim. Die Mölmsche Kirmes ist gestartet, rund 100 Schausteller gastieren in Mülheim zwischen Müga-Park und Stadthalle. Was Besucher vor Ort erwartet.

Ausnahmezustand im Müga-Park: Dort, wo Rosensträucher blühen und Wasserinstallationen plätschern, drehen nun Fahrgeschäfte ihre Runden und Schausteller am Mikrofon voll auf. Vier Tage am Stück gastieren rund 100 Schaustellende aus ganz Deutschland zwischen Ruhr und Stadthalle.

Die höchste Attraktion der Mölmschen Kirmes ist das Fahrgeschäft „Jekyll und Hyde“. In 42 Metern Höhe finden pro Fahrt acht Menschen in den freischwingenden Doppel-Gondeln Platz. „Während der Fahrt erreichen wir eine Geschwindigkeit von bis zu 110 Stundenkilometern“, erklärt Justin Bartz, der als Angestellter die Moderation und den Verkauf der Fahrtchips übernimmt. Gegen sechs Euro gebe es eine rund dreiminütige Fahrt – mitfahren dürfe jede Person, die die Körpergröße von 1,40 Meter überschreitet, „aus Sicherheitsgründen“, so Bartz. Zu der typischen Kundschaft zählten vor allem Jugendliche, aber auch immer mal wieder ältere Menschen. „Neulich in Darmstadt hatten wir eine 65-Jährige, die mitgefahren ist.“

Kirmes in Mülheim: Klassiker für die ganze Familie dabei

Wenn auch nicht ganz so hoch und ganz so schnell, zählt der „Breakdance“ einige Meter weiter zu einem der beliebtesten Fahrgeschäfte einer jeden Kirmes. „Bei uns dürfen Kinder ab acht Jahren mitfahren“, sagt Inhaberin Deborah Grass. Die etwa vierminütige Fahrt kostet vier Euro, es gibt 24 Gondeln mit je zwei Sitzplätzen. „Meistens sind es Jugendliche, die zu uns kommen“, so Grass. „Aber gerade nachmittags auch Eltern mit ihren Kindern.“

Raul Krameyer beschäftigt bei der Mölmschen Kirmes vier Leute auf seinem Fahrgeschäft „Big Monster“.
Raul Krameyer beschäftigt bei der Mölmschen Kirmes vier Leute auf seinem Fahrgeschäft „Big Monster“. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Als Fahrgeschäft für die ganze Familie betrachtet Raul Krameyer sein „Big Monster“, unter Besucherinnen und Besucher auch „Krake“ bekannt. Für 4,50 Euro geht es rund vier Minuten lang in Waggons, die an langen, krakenartigen Armen hängen, auf und ab. „Dadurch, dass es nicht so schnell fährt, dürfen Kinder ab vier Jahren auch schon in Begleitung von Erwachsenen mitfahren“, sagt Krameyer. Platz finden 50 Menschen gleichzeitig, je Gondel zwei Personen.

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Schräg gegenüber gastiert ein weiterer Klassiker einer jeden Kirmes, der „Musikexpress“. Inhaber und Betreiber Arno Heitmann sitzt hier höchstpersönlich am Mikro, „wir sind ein Familienbetrieb, da packen alle mit an“. Die rund dreiminütige Fahrt kostet Besucherinnen und Besucher vier Euro und sie ist vor allem eines: „Ziemlich schnell, aber dafür ohne ruckartige Bewegungen“, erklärt Heitmann. „Kinder fahren bei uns in Begleitung ab vier mit, alleine ab acht Jahren.“ Gerade der Samstagabend und der Sonntagnachmittag ist laut Schausteller die beliebteste Zet für den Kirmesbesuch, Familien schauten auch gerne schon mal etwas früher vorbei.

Arno Heitmann betreibt den „Musikexpress“ alias „Disco Jet“.
Arno Heitmann betreibt den „Musikexpress“ alias „Disco Jet“. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Mölmsche Kirmes: „Kundschaft ist so bunt wie ein Gang durch den Biergarten“

Natalie Weber gastiert mit dem „Jetlag“ auf der Mölmschen Krimes.
Natalie Weber gastiert mit dem „Jetlag“ auf der Mölmschen Krimes. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Zu einer weiteren großen Attraktion auf der Mölmschen Kirmes zählt das „Jetlag“. Bei 100 Stundenkilometern Fahrtgeschwindigkeit wirken auf die Gäste in den freischwingenden Gondeln enorme Kräfte ein. „Wir haben eine Beschleunigung von 4g, das ist dann das Vierfache des eigenen Körpergewichts in dem Moment“, erklärt Betreiberin Natalie Weber. „Wir können die Fahrtgeschwindigkeit bei jüngeren Fahrgästen aber auch etwas reduzieren, das ist kein Problem.“ Ab einer Mindestgröße von 1,40 Meter werde jeder mitgenommen, unabhängig vom Alter. Eine gelbe Markierung am Kartenhäuschen dient als Orientierungshilfe. Die Fahrt kostet fünf Euro und dauere im Schnitt fünf Minuten. Und die Kundschaft? „Ist so bunt wie ein Gang durch den Biergarten“, sagt Weber.

Stichwort Biergarten: Angedockt an den Ausschank „Zum Ritter“ ist auch der Biergarten „Zum schwankenden Ritter“ auf der Mölmschen Kirmes vertreten. Mit Blick auf die Ruhr finden Besucherinnen und Besucher hier auf Bierbänken Platz, eine kleine Bühne verspricht musikalische Unterhaltung.

Das gastronomische Angebot umfasst die Klassiker: Zuckerwatte, Bratwurst und Backfisch, aber auch Ausgefalleneres wie ungarisches Langos und spanische Churros. Direkt hinter dem Kettenkarussell Hartmann serviert der „Grill-King“ Pierre Düpre Ware vom Schwenkgrill, auch hier finden Gäste auf Bierbänken mit Blick auf die Ruhr Platz. „Wir freuen uns auf das Mülheimer Publikum und sind immer wieder gerne hier“, sagt Düpre.