Mülheim. Eine Rampe an der Mellinghofer Straße soll Mülheimer Radler sicher auf die Straße führen. Doch nun gibt es andere Sicherheitsbedenken.
Noch nicht ganz abgeschlossen ist die kleine Rampe, die Fahrradfahrer nach Oberhausen an der Mellinghofer Straße auf die Straße führen soll. Doch die Maßnahme stößt bei Radlern just auf gemischte Gefühle: Die einen sehen eine problematische Stelle entschärft, die anderen eine neue potenzielle Gefahr für Auto- und Radfahrer.
„Großes Lob für den tollen Radweg“ – das sollen Radfahrer an die Stadt zurückgemeldet haben. 2019 hatte die Bezirksvertretung die Radverkehrsanlage zwischen Heiermannstraße und Stadtgrenze Oberhausen beschlossen. Denn die ausgebaute Radspur auf Oberhausener Seite der Mellinghofer Straße hatte am Mülheimer Grenzstein ihr jähes Ende gefunden. Das sollte sich ändern.
Radfahrer loben neue Rampe auf die Straße: Früher schwierig, heute super
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Drei Jahre später führt nun in Richtung Oberhausen hinter der Kreuzung Denkhauser Höfe eine kleine Rampe vom gemeinsamen Fußgänger-Radweg runter auf die Straße. Dort beginnt dann der so genannte Schutzstreifen für Radfahrer – eine gestrichelte Linie auf der Straße, wo später auch an Oberhausen angeschlossen werden kann. „Auf die Straße von dort aus zu wechseln, war immer total schwierig und auch gefährlich“, sollen Radfahrer kürzlich der Stadt gemeldet haben, „jetzt ist es echt super“.
Eine mögliche Gefährdung für Fahrradfahrer allerdings sieht der Mülheimer Joachim Wach einige Meter zuvor. Denn um Radler über die Rampe auf den Schutzstreifen führen zu können, muss die Straße kurz hinter der Kreuzung einen leichten Schlenker machen.
Sorge um neue, schlecht sichtbare Verkehrsführung
Für Wach kommt der Schlenker an dieser Stelle kurz hinter der Kreuzung zu unvermittelt: Wer von der Mannesmannallee unter der Brücke durchkommt und geradeaus nach Oberhausen fährt, rechne nicht damit und sehe diesen auch zu spät. „Viele sind hier außerdem zu schnell unterwegs“, beobachtet Wach. Die vierspurig ausgebaute Straße lade zudem zum Rasen ein – nicht umsonst habe die Stadt an der Mannesmannallee schon einen Blitzer aufgestellt.
Der Mülheimer befürchtet, dass nun Autos oder sogar Lkw unvermittelt über die Bordsteinkante rumpeln werden – eine Gefahr auch für Radfahrer, die sich auf der Rampe und dem Schutzstreifen sicher fühlen. Aus seiner Sicht müsste schon deutlich vor der Kreuzung auf die veränderte Spur hingewiesen werden. Hat man hier einen möglichen Unfallpunkt geschaffen?
Stadt kündigt entschärfende Maßnahmen an
Auf Anfrage der Redaktion kann der Fahrradbeauftragte Helmut Voß auf noch anstehende Maßnahmen zur Entschärfung verweisen: „Entgegen des Anscheins ist die Maßnahme an dieser Stelle noch nicht abgeschlossen.“ Es fehle zum einen eine Schraffur auf der Fahrbahn, die die Fahrzeuge rechtzeitig in die richtige Spur lenken soll. Ergänzend habe die Arbeitsgruppe Verkehr den Einbau einer Bake in die Sperrfläche beschlossen, die der Autofahrer früh bemerkt. Sie soll zuletzt am Ende der Maßnahme gesetzt werden.
Die Stelle, sagt Voß, sei bisher weder eine Unfallhäufungsstelle noch ein unfallaufälliger Bereich – und soll es künftig auch nicht werden.