Mülheim. Zwei Jahre haben Schüler der Mülheimer Otto-Pankok-Schule an ihrer Version des Musicals Sister Act gearbeitet. Wie die Premiere am Montag ankam.
Sind sie noch auf dem „Highway to hell“ oder schon „bad“? Beim „Schwesternschwindel“ – der Premiere von „Sister Act, eine himmlische Affäre“ im Otto-Pankok-Gymnasium – nahmen sich die Schülerinnen und Schüler für ihre Inszenierung musikalisch durchaus Freiheiten. Und würzten das Musical mit ‘ner kessen Nonnen-Cabaret-Einlage auf Michael Jacksons „Böse“ und engagierter Live-Interpretation des Schulorchesters.
Der satte stehende Applaus am Montagabend verriet jedoch zweifelsfrei, dass die ausverkaufte Aula dem Streifzug in die Musik der frühen und späten 80er mehr als wohlgefällig gegenüberstand. Doch ansonsten hielten sich die „Nonnen“ fromm an die Erfolgsgeschichte des Films und Musicals.
Gesang, Tanz und Musik mixten einen geschmeidigen Cocktail
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Wer die nicht kennt: Die Sängerin Deloris (gespielt von Edda Willems) pflegt nicht nur ihre Karriere, sondern auch Kontakte ins Gangster-gesteuerte Show-Business. Leider, denn als sie Zeugin eines Mordes wird, will Boss und Gönner Vince (Fernando Hort Silva) der „Muse“ ans Leder. Die lebenslustige Kronzeugin muss im Kloster untertauchen. Und mischt die gottselige Gemeinschaft ziemlich auf. Am Ende bekommt jeder seinen „Segen“: Der Böse in Form schwedischer Gardinen, der frömmelnde Erzkatholizismus erhält einen Schwung himmlischer Gelassenheit.
Schon die gut zweistündige Aufführung allein mit etlichen Einzelszenen forderte Schülerinnen und Schülern reichlich Disziplin ab. Ein wenig Straffung hätte zwar für einen klareren Takt gesorgt, Gesang, Tanz und Live-Musik mixten daraus dennoch einen geschmeidigen Cocktail.
Amüsante Wortgefechte der Mülheimer Schüler und viel gute Laune
Allen voran strahlten die starken Hauptrollen im Bühnenlicht: Edda Willems als lebenslustige Deloris und Luca Trispel als strenge Mutter Oberin lieferten sich als spannungsgeladene Gegensätze amüsante Wortgefechte. Die „Schwestern“ Mary Robert (Julia Seehütter) und Mary Patrick (Finja Freitag) hingegen sendeten als überdrehte Nonnen nicht nur fromme Botschaften, sondern brachten tänzerisch ihre gute Laune aufs Brett, die ins Publikum und zu den Darstellern Wellen schlug.
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Zwei Jahre haben die Darsteller und das Orchester an der „himmlischen Affäre“ gedeichselt und mit Corona gehadert. Glücklicherweise blieben die Besetzungen auch über diesen langen Zeitraum motiviert bei der Stange. Die Erleichterung, die anspruchsvolle Aufführung endlich in die Tat umzusetzen, war deshalb nicht nur der inzwischen neuen Schulleitung Jens Schuhknecht anzumerken. Auch Catrin Lange und Julian Meiselbach (Musik) sowie Heribert Lochthove (Schauspiel), der nicht nur Oberstudienrat am OP ist, sondern auch Regie am Backsteintheater führt, wirkten stolz auf die Leistungen ihrer Schülerinnen und Schüler.
Die lassen sich noch vier Mal bewundern: am Mittwoch und Donnerstag (6. und 7. April) im Forum der Otto-Pankok-Schule. Am 4. und 6. Mai folgen Darbietungen in der Petrikirche. Alle Termine beginnen um 19 Uhr.