Mülheim. Laut einer Mülheimerin ist es für Roma schwer, aus der Ukraine zu flüchten. Deshalb demonstriert sie. Der Landesverband NRW sieht keine Probleme.
„Ich - als Roma - möchte den Mund aufmachen und demonstrieren. Viele Sinti und Roma hängen im Krieg in der Ukraine fest und werden an den Grenzen abgewiesen. Das ist Rassismus. Denn auch das sind nur Menschen, die sich vor den Bomben retten wollen“, sagt Ajsa Azenovic. Die gebürtige Mülheimerin hat deshalb eine Demonstration in der Stadt angemeldet.
Sie selbst zählt sich auch zu der ethnischen Minderheit der Roma und möchte sich genau dafür einsetzen. Sie hat 20 Teilnehmer für die Aktion angemeldet. Sie soll am Freitag, 25. März, ab 17 Uhr an der Schlossstraße, Ecke Viktoriaplatz in Mülheim stattfinden. „Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass jetzt schnelle, unbürokratische Hilfe für diese Menschen nötig ist. Nur, weil sie staatenlos sind, heißt das nicht, dass man sie anders behandeln darf“, so Azenovic.
Landesverband für Sinti und Roma NRW sieht keine Probleme
Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma schreibt zu dem Thema in einer Stellungnahme: „Ein beträchtlicher Teil der Roma hat keine Ausweispapiere oder Reisepässe und hat daher Schwierigkeiten bei der Ausreise aus der Ukraine und der Einreise in die Nachbarländer.“ Die genaue Anzahl der geflüchteten Sinti und Roma aus der Ukraine sei nicht bekannt.
Der Landesverband für Sinti und Roma NRW dahingegen sieht keinerlei Probleme. „Flüchtlinge aus der Ukraine brauchen keine Ausweispapiere, um die Grenzen zu passieren - egal, ob Sinti oder Roma“, sagt der erste Vorsitzende Roman Franz.