Mülheim. Nach dem grausamen Tod eines Pferdes am Mülheimer Auberg ermittelt die Polizei weiter. Was von den Ermittlungen zu erfahren ist.

Dass hinter dem grausamen Tod einer Stute in der Nacht zum Freitag vergangener Woche am Aubergweg in Saarn eine menschliche Gräueltat steckt, wird von der Polizei nicht angezweifelt. Ob sie aber die mutmaßlich mindestens zwei Täter ausfindig machen kann, ist noch unklar. Der Stand der Ermittlungen.

In jener Nacht war auf einem Pachtgrundstück am Aubergweg die zehnjährige Stute Chester Bound grausamst ums Leben gekommen. Das Pferd wurde zunächst offenbar mit Steinen, gar einem Asphaltbrocken, ein halbes Kilo schwer, traktiert. Schließlich wurde es derart in Panik versetzt, dass es in einen Stromzaun sprang, wohl gegen einen Baum prallte und schließlich so unglücklich abprallte, dass sich ein stählerner Zaunpfosten quer durch Hals und Kopf des Tieres bohrte. Wie lange die Stute ihren Todeskampf kämpfen musste, ist unklar. Entdeckt wurde das schon verstorbene Pferd am nächsten Morgen.

Veterinärarzt untersuchte den Mülheimer Pferdekadaver auf weitere Verletzungen

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Der Kadaver war laut Pferdehalterin Christiane Taubert dieser Tage schon auf dem Weg in die Tierverwertung, da ordnete die Polizei noch eine Untersuchung durch einen Veterinärarzt an. Es hatte Hinweise auf weitere Verletzungen am Bauch gegeben.

Das Untersuchungsergebnis eines Veterinärs in Unna, der in Amtshilfe für die Mülheimer Behörde tätig geworden ist, liegt mittlerweile vor. Es sind laut Polizei keine Stichverletzungen festgestellt worden, wie zunächst befürchtet worden war. Blutspuren am Körper gab es, auch Verletzungen, die die Täter der Stute wahrscheinlich durch Steine und/oder den Asphaltklumpen zugefügt haben.

Ein Bild aus den vergangenen Jahren: Die englische Vollblutstute Chester Bound und ihr Fohlen.
Ein Bild aus den vergangenen Jahren: Die englische Vollblutstute Chester Bound und ihr Fohlen. © Christiane Taubert

Den Asphaltbrocken hat die Polizei sichergestellt. Er befinde sich aktuell in der Kriminaltechnischen Untersuchung (KTU), so eine Polizeisprecherin. Details zu möglichen Erkenntnissen verrät die Polizei unter anderem aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit nicht. So auch nicht, ob etwa eine DNA-Untersuchung in Betracht gezogen wird.

Polizei wertet Videoaufzeichnungen aus dem Mülheimer Umfeld aus

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Was die Behörde allerdings bestätigt: Es liegen Videoaufnahmen aus dem Umfeld des Tatorts vor, die ausgewertet würden. Eine Funkzellenauswertung zur Eingrenzung eines möglichen Täterkreises dürfte es wohl nicht geben. Dafür gibt es aus Datenschutzgründen sehr hohe rechtliche Hürden; Staatsanwaltschaften beantragen sie in der Regel nur bei Tötungsdelikten (der Tod von Tieren gilt im deutschen Recht als Sachbeschädigung), bei schwerem Raub oder Gefahr in Verzug. Daher sei eine Funkzellenauswertung nicht angedacht, so die Polizeisprecherin. Die Ermittlungen dauern an.

Pferdehalterin Taubert hatte für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, zunächst eine Belohnung von 1000 Euro ausgelobt. Eine ihrer Freundinnen legte noch einmal 200 Euro drauf, die Tierschutzorganisation Peta 1000 und ein Mülheimer Unternehmen 2000. So stieg die Belohnung auf 4200 Euro. Hinweise nimmt Taubert unter Chester-Bound@web.de entgegen. Christiane Taubert trauert um ihre geliebte Stute, ist gleichzeitig aber dankbar und findet es „umwerfend, wie die Leute Anteil nehmen“.