Mülheim. Ein kleines Musiklabel ist auf dem Weg nach oben. MOVA Music aus Mülheim hat schon zwölf Titel herausgebracht. Nun sucht man junge Talente. Wie?
Das noch junge Musiklabel MOVA Music besteht erst seit einem guten Jahr, feierte am 22. Januar 2021 mit dem Oberhausener Andreas Lawo und seinem Song „Alles nur Lüge“ die allererste Veröffentlichung. Inzwischen umfasst die Discographie zwölf Titel, ist die Liste der unter Vertrag stehenden Sängerinnen und Sänger bereits auf zehn gestiegen. Sieben davon stammen aus der europäischen Metropolregion Rhein-Ruhr.
Geschäftsführer Marc Wegerhoff (46) macht einen zufriedenen Eindruck. Er kommt aus dem Schlager-Genre, arbeitete selbst als DJ, legte lange Zeit bei Ü30-Partys auf und ist jetzt verantwortlich für drei Unternehmen: das Bildungszentrum Fezz, die Werbeagentur MS Online Marketing und eben MOVA Music.
Alle Einsendungen werden angehört und beurteilt
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Als rechte Hand fungiert Christopher Gerling, der die vielfältigen Aufgaben im Bereich Artist & Repertoire (A & R) wahrnimmt. Künstlerbetreuung umfasst nicht nur die Kontaktpflege der unter Vertrag stehenden Künstler, sondern auch die wichtige Suche nach neuen. Sich als Scout zu betätigen, eben vielversprechende Künstlerinnen und Künstler zu finden, findet heutzutage online auf den Social-Media-Plattformen statt. So verfolgte MOVA Music die Musikkarriere von Jennifer Duis als Hochzeitssängerin schon lange, bevor sie 2020 bei DSDS (Deutschland sucht den Superstar) auftrat.
Bei MOVA Music ist jedes Demoband willkommen, auch auf dem heimeigenen Computer aufgenommene und egal welche Musikrichtung, sehr gerne Schlager. Denn obwohl MOVA Music ein kleines Indielabel ist, verfügt es über viel Erfahrung, ist gut in der Szene vernetzt. „Es kommt auch viel Schrott rein“, kommentiert Wegerhoff die durchschnittlich zwei Einsendungen pro Woche. Zumeist handele es sich um Lieder von wenig gesangsbegabten Songwritern.
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Stimme und mediale Reichweite sind wichtig
Gemeinsam mit Gerling hört er sich dennoch alles an. Mal trifft der Text ins Schwarze, mal sagt ihnen die Melodie zu, seltener die Stimme. Doch Wegerhoff und Gerling wissen schnell, welcher ihrer Künstler einen neu eingegangenen Song am besten interpretieren könnte. Wenn alles gut läuft, dann produziert der unabhängig arbeitende Dominic Vogt (38) ein professionelles Demoband, bei dem die oder der Auserwählte dann nur noch den Song neu einsingt. Wie schnell das geht, liegt dann einzig am jeweiligen Gesangstalent, erzählt Vogt. Jennifer Duis zum Beispiel, da sind sich alle einig, ist ein absolutes Ausnahmetalent. Vogt behauptet sogar: „Mit Jennifer könnte ich an einem einzigen Tag zwölf bis 20 Titel aufnehmen.“
Der Musikproduzent Dominic Vogt tritt in der Rolle des kreativen Produzenten auf, wenn er mit den Interpreten ins Studio geht. Wer sich als Interpret eignet, richtet sich vorrangig nach der Stimme, aber auch nach der medialen Reichweite, denn inzwischen ist Streaming das angesagte Medium zur Verbreitung. Je besser eine Sängerin oder ein Sänger in den sozialen Netzwerken verankert ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, unter Vertrag genommen zu werden. Viral zu gehen und gleich erfolgreich zu sein, am besten international, daran sind schon viele „einsame Streiter“ gescheitert. Mit einem Musiklabel im Rücken steigen die Chancen. Dass unbekannte Interpreten auf sich allein gestellt Erfolg haben, ist schon vorgekommen, aber eher unwahrscheinlich.
Jugendliche aus Mülheim gesucht: Meldet euch!
Mit Song bewerben
Eine Bewerbung bei MOVA Music ist einfach: Formular auf der homepage movamusic.de ausfüllen und Song einschicken, egal aus welchem Genre. Sollte der eingesandte Song nicht zum Label passen, vermittelt man weiter.
Spaß sollen alle Beteiligten haben, das ist MOVA Music wichtig. Ob Gesangstalent, Poesie-Begeisterte, Instrumentalisten oder Technikfreaks - jedem Begabten könne eine Chance im Musikbusiness eröffnet werden.
MOVA Music hat großes Interesse daran, auch musikbegeisterte Jugendliche für die professionelle Musiklaufbahn zu entdecken und sie zu fördern. Daher der an ganz Mülheim gerichtete Appell: Meldet euch! Ob Singen oder Rappen, mit 16/17 Jahren lässt sich längst das Potenzial erkennen. Was für Eltern wichtig sein könnte, die eine Musikkarriere für ihren Nachwuchs womöglich für wenig lukrativ erachten, erläutert Wegerhoff gerne: „Wenn man einen Volltreffer hat, kann man schnell Geld verdienen – sogar auf Dauer.“