Mülheim. Zum Entwurf des Nahverkehrsplans meldet sich die Mülheimer Initiative Tramvia zu Wort. Ihr umstrittener Vorschlag: die Straßenbahn nach Saarn.

„Dünne Takte“ und „Umsteigezwänge“ im Busverkehr seien „völlig unattraktiv“ und „verscheuchten“ sogar Kunden, kritisiert die Mülheimer Initiative Tramvia den neuen Nahverkehrsplan für Mülheim. Der ist freilich noch in der politischen wie bürgerlichen Diskussion und nicht spruchreif. Daher schlägt Tramvia nun Verbesserungen vor.

Mit vorneweg steht der dichte Takt auf dem geplanten Busring sowie der 30-Minuten-Takt zwischen Ratingen-Mitte und Innenstadt. Zudem soll etwa die Bahnlinie 102 nach Saarn ins Tramnetz integriert werden. „Genau bei dieser Linie besteht eine der wichtigen Möglichkeiten, mit sinnvollen Investitionen mittelfristig den Nahverkehr günstiger und attraktiver zu gestalten“, erläutert der Co-Sprecher von Tramvia, Thomas Kirchner.

Aus dem Mülheimer Kahlenberg-Ast soll ein Kreisverkehr werden

Auch die Grünen hatten die Bahn nach Saarn als Forderung vor der Kommunalwahl 2020 in einer Abstimmung zum Wahlprogramm extra aufgenommen. Damals setzte sich der verkehrspolitische Sprecher Axel Hercher durch. In der Koalition mit der CDU war der Ansatz jedoch vom Tisch.

Die Kahlenberglinie 104 soll nach Vorstellung von Tramvia durch einen Kreisverkehr zweier Linien ersetzt werden, die zwischen Stadtmitte, Oppspring und Kaiserstraße die Runde drehen. Als weitere Sparmaßnahme schlägt die Initiative vor, zur Nebenverkehrszeit ein Grundnetz anzubieten, das in der Hauptverkehrszeit kleinteiliger wird. Sie appelliert an die Politik, „die Zustimmung nicht für etwas zu erteilen, was in wenigen Jahren das Defizit zementieren und die Lebensqualität der Bürger massiv verschlechtern kann“, sagt Thomas Kirchner.