Mülheim. Der mögliche Verkauf oder das Aus für die deutschen Vallourec-Werke besorgt Mülheims OB. Er will mit Firmenleitung und Arbeitnehmern sprechen.

Um mit der Vallourec-Geschäftsführung zeitnah in Verhandlungen für einen Zukunftstarifvertrag einsteigen zu können, hat die IG Metall am Dienstag eine Tarifkommission aus ehren- und hauptamtlichen Gewerkschaftsfunktionären gebildet. Derweil ist auch das politische Mülheim in großer Sorge um den zweitgrößten Industriebetrieb der Stadt, in dem 750 Mitarbeiter beschäftigt sind.

Stahlrohr-Produzent Vallourec hatte in der Vorwoche verkündet, seine zwei deutschen Produktionswerke in Mülheim-Dümpten und Düsseldorf-Rath (1800 Beschäftigte) verkaufen zu wollen. Als Ziel wurde ein Zeithorizont von sechs Monaten genannt. Findet sich kein Käufer mit Zukunftskonzept für die zwei Vallourec-Standorte, droht eine Komplettschließung der ehemaligen Mannesmann-Werke.

Mülheims OB will diese und nächste Woche Gespräche zu Vallourec führen

Wie die Stadtverwaltung mitteilte, wollen die Oberbürgermeister von Mülheim und Düsseldorf, Marc Buchholz und Stephan Keller, Vertreterinnen und Vertreter der Vallourec-Geschäftsführung sowie der Arbeitnehmerschaft zu Gesprächen einladen. Diese sollen noch in dieser und Anfang kommender Woche stattfinden, heißt es. Buchholz und Keller hoffen, in den Gesprächen mögliche Zukunftsszenarien für die beiden Werksstandorte erörtern zu können, die den insgesamt 2400 Beschäftigten eine Perspektive versprechen.

CDU und Grüne wollen derweil in der nächsten Sitzung des Wirtschaftsausschusses am 30. November eine Solidaritätserklärung mit den Vallourec-Beschäftigten abgeben. Es gelte die Belegschaft bei ihren Anstrengungen zum Erhalt des Mülheimer Werkes und der Industrie-Arbeitsplätze im Rahmen der Möglichkeiten „tatkräftig zu unterstützen“. Das schwarz-grüne Ratsbündnis wünscht sich, dass der Arbeitsdirektor von Vallourec, Herbert Schaaff, und der Betriebsrat in einer kommenden Ausschusssitzung über die aktuelle Situation informieren. (sto)