Mülheim. Weniger Impfwillige, Schließung des Impfzentrums, hoch ansteckende Corona-Mutante: Mülheims Gesundheitsamt rüstet sich für einen riskanten Herbst.
Das Mülheimer Gesundheitsamt blickt besorgt auf den Herbst. Es verzeichnet eine nachlassende Impfbereitschaft - zugleich schließt Ende September das Impfzentrum. Auch die Tatsache, dass Aktivitäten bald wieder mehr in Innenräumen stattfinden und eine hochansteckende Virusvariante das Geschehen bestimmt, erhöhen das Corona-Risiko.
Mülheimer Hausarztpraxen müssen ab Herbst verstärkt impfen
Der stellvertretende Amtsleiter Thomas Hecker gab im Sozialausschuss einen Ausblick auf die kalte Jahreszeit. Wenn ab Oktober das Impfzentrum wegfällt, organisiert eine fünfköpfige Koordinierungsgruppe die Coronaimpfungen. Diese Leute werden bis Ende April vom Land NRW bezahlt. „Niedergelassene Ärzte werden an Impfaktionen sehr viel stärker teilnehmen müssen“, sagte Hecker. Man habe auch schon Hausarztpraxen speziell in den Stadtteilen Styrum und Altstadt angesprochen, damit sie sich für diese zusätzliche Aufgabe rüsten.
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Weiterhin verfügt das Mülheimer Gesundheitsamt über 28 „Scouts“, die noch bis 31. März 2022 durch das RKI finanziert werden, und 14 zusätzliche Mitarbeiter, die aus anderen Verwaltungsbereichen abgezogen wurden. Dieses Team leistet die Kontaktpersonennachverfolgung, berät Schulen und betreut Erkrankte. Nach wie vor gilt, so Hecker: „Jeder Corona-Infizierte sollte täglich angerufen werden, um einen Kontakt zu haben, falls sich der Zustand verschlechtert.“
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Auch die Entlassung aus der Quarantäne wird von hier aus geregelt, vereinsamte Corona-Betroffene werden unterstützt: „Für Menschen ohne Angehörige sind die Anrufe aus dem Gesundheitsamt oft der einzige Außenkontakt.“