Mülheim. Viel Platz gibt es auf der Prinzeß-Luise-Straße nicht zu verteilen. Mülheim will dennoch die Sicherheit für Radler mit einem Radweg stärken.

Wer mit dem Fahrrad von der Broicher Mitte nach Saarn auf der Prinzeß-Luise-Straße unterwegs ist, lebt gefährlich. Er hat aktuell noch die Wahl, auf der schmalen Straße zwischen Auto- und Straßenbahnverkehr zu strampeln. Oder auf dem Gehweg mit Fußgängern aneinander zu geraten. Die Stadt will die Situation für Radler verbessern und einen Radweg einrichten. Ist die Gefahr damit gebannt?

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Neue Radwegeplanung verbessert die Situation – mit zwei Einschränkungen

Kurze Antwort: Jein. Denn auf dem eigentlichen – problematischen – Teilstück zwischen Cheruskerstraße und Thüringer Straße ändert die Stadt nichts. Der Straßenschnitt lässt dies kaum zu, sofern man auf Parkplätze entlang der Straße nicht verzichten will. So bleibt also nur die konfliktreiche ,Lösung’, dass unsichere Radler im Schritttempo auf dem ebenfalls schmalen Gehweg fahren dürfen.

Und auch eine zweite Einschränkung müssen Radfahrer von Saarn in die Broicher Mitte in Kauf nehmen: Auf der Höhe der Hausnummer 165 ist der Radweg unterbrochen, weil er an dieser Engstelle sonst ins Gleis geführt werden müsste. Auch hier sollen Radler den Gehweg in Schrittgeschwindigkeit befahren dürfen, der erneuert und um etwa 30 Zentimeter verbreitert wird.

Die eigentlichen Verbesserungen treten also bergauf ab Thüringer Straße in Kraft. So beginnt der Radfahrstreifen – mit durchgezogener Linie – etwa auf Höhe der Bahnhaltestelle, wo sich künftig der Autoverkehr und Straßenbahn bis zur Calvinstraße eine Spur teilen müssen.

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Grüne begrüßen Planung als „substanzielle Verbesserung“

Vor der Kreuzung Holzstraße hingegen wird der Radweg zum sogenannten Schutzstreifen. Hier also müssen sich Rad und Auto die Spur teilen, weil der abbiegende Linksverkehr eine eigene Spur bekommt. Hinter der Kreuzung Holzstraße hingegen führt der Radweg wieder getrennt vom Auto weiter in Richtung Saarner Straße.

Doch wie entscheidend sind diese kleinen Weichenstellungen in Richtung Radverkehr? In der Bezirksvertretung 3, wo Verkehrsplaner das Konzept vorstellten, begrüßte Grünen-Bezirksfraktionssprecher Carsten Voß den Ansatz als „substanzielle Verbesserung“ für Radfahrer. Etliche Schülerinnen und Schüler nutzten die Prinzeß-Luise-Straße, um zu den Schulen an der Holzstraße zu kommen. Für sie sei mehr Sicherheit geschaffen.

Stadtplaner wollen Verbesserungsvorschläge einfließen lassen

Kritisch hingegen sei die Situation an der Kreuzung Holzstraße, wenn die Planung bei der dort engeren Spurbreite von nur 1,25 Metern bleibe. „Beim Anfahren brauchen Fahrradfahrer oft mehr Platz“, mahnte Voß. Auch parkten vor dem Kreuzungsbereich oft Fahrzeuge. Entsprechend müsse auch der Radweg gerade – und nicht wie geplant in einem Schwenk – über die Kreuzung geführt werden. Bis zum kommenden Mobilitätsausschuss will die Verwaltung diese Anregungen in den Plan mit aufnehmen.

Dass auch mit der neuen Radwege-Planung die Engstelle zwischen Cherusker- und Thüringer Straße weiterhin bleibt, beschäftigt auch den Grünen-Fraktionssprecher in der Bezirksvertretung. Hier sei Kreativität gefordert.