Mülheim. Der Mülheimer Stadtelternrat freut sich über die neuen Quarantäne-Vorschriften für Kitas. Endlich werde „Verhältnismäßigkeit“ hergestellt.
Das Land Nordrhein-Westfalen lockert seine Corona-Quarantäneregelungen für Schulen und Kitas: Nur noch infizierte Kinder und Jugendliche müssen künftig zu Hause bleiben. Der Mülheimer Stadtelternrat, der für die Eltern der rund 7000 Kinder in Kitas und Tagespflege spricht, begrüßt die neue Regelung aus dem NRW-Gesundheitsministerium ausdrücklich: Sie sei „konsequentes Handeln im Sinne der Kinder“ und „ein wichtiger Schritt, um die Teilhabe der Kinder zu sichern und den Familien erhöhte Planungssicherheit zu geben“, so die Vorsitzende Daniela Heimann.
In den vergangenen anderthalb Jahren hätten Kinder Maßnahmen der Pandemiebekämpfung solidarisch mitgetragen und damit viele Einschränkungen in Kauf nehmen müssen. Die jetzige Ankündigung, Kinder nur im Infektionsfall durch Quarantänemaßnahmen zu isolieren und die Kontaktpersonen konsequent zu testen, stelle Verhältnismäßigkeit in den Landesmaßnahmen her. „Wie sonst soll man einem Kitakind erklären, dass sich erwachsene Reiserückkehrer nach fünf Tagen aus der Quarantäne frei testen können, ein Kita-Kind jedoch zwei Wochen daheim ausharren muss?“, so Heimann.
„Die Betreuung daheim zu organisieren, war immer eine große Herausforderung“
Bisher sei es im Falle einer infizierten Person in Kitas oder Kindertagespflege schnell zu einem Vielfachen an Quarantäneanordnungen gekommen. „Kinder wurden – teilweise mehrfach innerhalb kürzester Zeit – von einem Tag auf den anderen von ihren Spielgefährten isoliert. Und dies in der Regel ohne selbst infiziert zu sein und das Virus übertragen zu können“, kritisiert Heimann. Für die Eltern der betroffenen Kinder sei es immer eine große Herausforderung gewesen, die alternative Betreuung daheim umgehend zu organisieren. „Wenn der Quarantänebescheid dann nicht zeitnah zugestellt wurde, kam es oft auch zu Klärungsproblemen mit Arbeitgebern“, weiß Heimann.
Die Impfquote des Personals in Kita und Kindertagespflege sei sehr hoch, nun wünsche man sich, dass auch Eltern ihr Impfangebot konsequent wahrnehmen, um die Betreuungseinrichtungen sicherer zu gestalten. Zumeist würden Infektionen von außen eingetragen.
Gesundheitsamt Mülheim soll Beschluss konsequent umsetzen, wünschen sich die Eltern
An das örtliche Gesundheitsamt richtet der Stadtelternrat den dringenden Wunsch, den Landesbeschluss nunmehr konsequent umzusetzen und Quarantänen mit Augenmaß auszusprechen. „Nachweislich gesunde Kinder dürfen in ihrem Recht auf frühkindliche Bildung nicht eingeschränkt werden.“ Kontakt zum Stadtelternrat ist möglich via stadtelternrat-muelheim@gmx.de.