Mülheim. Wegen Raubes stehen drei 24 bis 31 Jahre alte Männer vor dem Landgericht. Ein Angeklagter gab den Raubüberfall auf den Mülheimer bereits zu.
Für einen 71-jährigen Mülheimer verlief die Nacht zum 3. Februar dieses Jahres alles andere als friedlich. Geräusche schreckten den Mann gegen 1.30 Uhr aus dem Schlaf. Dann standen drei fremde Männer plötzlich in seinem Haus im Stadtbezirk Mitte-Ost vor ihm, forderten Geld und Gold. Der Spuk war nach wenigen Minuten beendet, weil ein aufmerksamer Nachbar die Polizei verständigte. Wegen schweren Raubes und Körperverletzung stehen nun drei 22 bis 31 Männer aus Duisburg und Dinslaken vor dem Landgericht Duisburg.
Laut Anklage sollen sie den überraschten Zeugen in sein Schlafzimmer geschoben, ihn auf sein Bett gesetzt und mit Paketband gefesselt und geknebelt haben. Die Täter sollen den Geschädigten geschlagen, immer wieder mit einem Messer bedroht und Bargeld und Gold gesucht haben. Der 71-Jährige verwies auf seine Geldbörse. Die nahmen die Täter an sich, ebenso ein paar Gegenstände, die sie gerade noch greifen konnten, bevor die Polizei auftauchte.
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Zwei Angeklagte wurden noch am Tatort festgenommen
Zwei Angeklagte wurden noch in unmittelbarer Nähe gefasst, ein dritter kurz darauf festgenommen. Er sitzt bis heute in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die drei Männer ein Brecheisen, einen Nothammer, Pfefferspray und Klebeband dabei hatten. Nicht nur, um einzubrechen, sondern auch um möglichen Widerstand zu brechen.
Einer der Angeklagten (31) legte bereits zu Prozessbeginn ein Geständnis ab. „Ich kenne die Mitangeklagten aus dem Verein. Wir haben zusammen geboxt.“ Der gleichaltrige Mitangeklagte habe gesagt, man könne in das Haus hinein. Dort lebe nur ein alleinstehender Mann. Von größeren Mengen Bargeld und Gold sei die Rede gewesen.
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Angeklagter: „Es gab keinen Plan für den Fall, dass jemand da war.“
„Ich habe erst versucht, die Terrassentür aufzuhebeln“, so der Angeklagte. „Aber das nicht hat geklappt. Da haben wir die Scheibe mit dem Hammer eingeschlagen.“ Man sei kaum im Haus gewesen, da habe der Bewohner schon vor ihnen gestanden. „Wir haben gesagt, ihm passiert nichts, haben ihn nach oben gebracht und nach Geld gefragt.“
Während ein Mitangeklagter den 71-Jährigen bewachte, hätten die anderen das Haus durchsucht. Als jemand „Blaulicht“ rief, seien alle geflüchtet. Von einem Messer, Pfefferspray oder Fesseln wisse er nichts, so der 31-Jährige. „Es gab keinen Plan für den Fall, dass jemand Zuhause war.“ Die beiden Mitangeklagten wollen sich erst zu einem späteren Zeitpunkt im Verfahren einlassen. Für den Prozess sind bis zum 9. September noch zwei weitere Sitzungstage geplant.