Mülheim. Immer wieder gibt es Klagen über komplett zugewucherte Gehwege in Mülheim. Die Stadt schneidet an allen Stellen zweimal im Jahr.

Auch wenn der Mensch bisweilen klagt, freut sich die Pflanzenwelt über den vielen Regen der letzten Zeit. Bäume, Sträucher und Hecken sprießen fröhlich vor sich hin – und sorgen dafür, dass die Stadt alle Hände voll zu tun hat, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Immer wieder gibt es Klagen über zugewucherte Gehwege.

„Hier müssen dann die Spaziergänger bald mit einer Machete ausgestattet werden, um sich eine Bresche durch die Natur zu schlagen“, schrieb Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Steffen Tost via Facebook nach einem Spaziergang über den Leinpfad an der Ruhr. Von beiden Seiten des Gehwegs ließen die Pflanzen nur noch wenig Trittfläche auf dem dort ohnehin engen Leinpfad frei.

Alle beauftragten Stellen werden zweimal pro Jahr bearbeitet

Nach einer Anfrage von Grünen und CDU in der Bezirksvertretung 1 ist die Stadt an dieser Stelle mittlerweile tätig geworden. „Alle durch das Tiefbauamt beauftragten Pflegestellen werden im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel in der Regel zweimal pro Jahr ausgeführt“, erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels. Je nach Stärke des Bewuchses, im Amtsdeutsch Vegetationsanfall genannt, müssten im Einzelfall separate Finanzmittel für weitere Pflegegänge beantragt werden.

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Gerade in den ersten Grünschnittrunden des Jahres sind die beauftragten Firmen freilich überlastet – sowohl mit städtischen als auch mit privaten Aufträgen. „Die Abarbeitung aller Bereiche in der Stadt kann nur sukzessive erfolgen“, erläutert Wiebels. Das hat – mitunter unübersehbare – Folgen: Manche Hecke wird dadurch erst dann beschnitten, wenn sie bereits recht raumgreifend geworden ist.

Ordnungsamt mahnt Eigentümer bei Überwuchs in den öffentlichen Bereich an

Alle Arbeiten in dieser Hinsicht würden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Straßenunterhaltung betreut. Wird eine Gehwegreinigung im Rahmen der Straßenreinigungssatzung erforderlich, kommt auch das Umweltamt ins Spiel. Das Ordnungsamt wiederum kümmert sich um den Überwuchs von privaten Hecken oder Bäumen in den öffentlichen Bereich. Gegebenenfalls werden die entsprechenden Eigentümer kontaktiert.

So wie beispielsweise an der Liebigstraße in Broich, wo die nördliche Gehwegseite regelmäßig komplett überwuchert ist. Anwohnerin Gerlinde Bergmann de Sanchez wünscht sich schon lange eine dauerhafte Lösung. „Es ist eine Unverschämtheit, jeden Sommer zu warten, bis eine Beschwerde eingeht und erst dann den Bürgersteig freizuschneiden.“

Die Mahnung des Ordnungsamt an den Grundstückseigentümer hatte aber offenbar Erfolg. Auch hier ist der Gehweg aktuell wieder frei.