Mülheim. Zehntausende Euro haben Spender für die Digitalisierung des Gymnasiums in Mülheim-Heißen gegeben. Der Immobilienservice aber sieht Probleme.
Eltern aus dem Förderverein des Gymnasiums Heißen nehmen die Digitalisierung selbst in die Hand – sie haben die Spendenaktion „digi21“ ins Leben gerufen, um die Schule auf Vordermann zu bringen. Zwischen Januar und Juni sind so bereits 65.000 Euro gesammelt worden. Durch einen Spendenlauf Anfang September, an dem Schüler, Lehrer und Schulleitung teilnehmen wollen, sollen weitere 30.000 bis 35.000 Euro zusammenkommen. In einem ersten Schritt will man von dem Geld elf digitale Tafeln anschaffen. Eigentlich sollten diese Geräte – plus sechs weitere aus anderer Quelle – nach den Ferien bereits in 17 Klassenzimmern hängen und einsatzbereit sein. Doch die Sache hat einen Haken.
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„Die Stromleitungen im Schulgebäude sind überhaupt nicht für eine solche Last ausgelegt“, sagt Susanne Ehmanns, stellvertretende Leiterin des Städtischen Immobilienservice. „Die Elektrik stammt - wie das Gebäude - aus den siebziger Jahren und ist bereits mit den Geräten, die dort angeschlossen sind, vollkommen ausgelastet.“ Schließe man dort zusätzlich so viele digitale Tafeln an, riskiere man eine Überlastung der Stromleitungen. „Leider hat es der Förderverein versäumt, vorher mit dem Immobilienservice Rücksprache zu nehmen.“
Mülheimer Verwaltung will gemeinsam mit den Eltern nach einer Lösung suchen
Was die Folgen sein könnten von diesem Versäumnis, will die Verwaltung nun bei einem Termin mit Vertretern des Immobilienservices und des neu gebildeten Amtes für Digitalisierung, Geodaten und IT sowie mit der Schulleitung und dem Förderverein klären. Auch das Amt für Kinder, Jugend und Schule hat die Sache im Blick – und naturgemäß ein Interesse daran, dass sie gut ausgeht. Peter Hofmann, Abteilungsleiter für den Schulbereich, verspricht, man werde „die Eltern unterstützen“ und dafür sorgen, „dass die Spenden ordnungsgemäß für den Unterricht eingesetzt werden“.
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Man müsse unter anderem klären, welcher technischen Voraussetzungen es bedarf, was genau angeschafft werden muss, wie die Stromversorgung auszusehen hat. Man sei „zuversichtlich, eine Lösung zu finden“. Das zeige auch, dass ab Montag die klassischen, grünen Tafeln demontiert werden sollen.
Vorsitzender des Förderkreises nutzt Gelegenheit zur Stellungnahme nicht
„Corona hat uns deutlich gemacht, dass die Schule im Bereich Digitales noch in den Kinderschuhen steckt“, hatte Thorsten Dimnik, Vorsitzender des Förderkreises am Gymnasium, vor anderthalb Wochen zum „digi21“-Projekt gesagt. Weil er das Warten und Vertrösten leid gewesen sei, hätten er und seine Mitstreiter die Sache „selbst in die Hand genommen“. Auf Nachfrage meldete sich Dimnik am Mittwoch kurz per Mail aus dem Urlaub, nahm zu den Fragen dieser Zeitung dann aber nicht mehr weiter Stellung.