Mülheim. Mit de Aktion „Wandern für Wasser“ werden Spenden für Projekte in Entwicklungsländer gesammelt. Über eine App können alle Mülheimer mitmachen.
Hunderte Achtklässler auf dem Weg zum Aquarius, im Gepäck gefüllte Wasserflaschen, die am Wasserturm geleert werden – ein Anblick, den die Pandemie dieses Jahr nicht zulässt. Beim sogenannten „Wandern für Wasser“ werden seit 2014 Spenden für Wasser-Projekte in Entwicklungsländern gesammelt und Schülern die Bedeutung von Wasser beigebracht.
Organisiert wird das Projekt durch den Rotary Club Mülheim-Uhlenhorst gemeinsam mit der Kindernothilfe, der Hochschule Ruhr-West, dem RWW und mehreren Mülheimer Schulen. Bereits letztes Jahr musste die Wasserwanderung spontan abgesagt werden.
Wanderweg führt mit Quizfragen in Mülheim vom Haus Ruhrnatur zum Aquarius
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Und auch dieses Jahr wäre das „Wandern für Wasser“ wegen Corona nicht möglich gewesen. Doch: „Wir waren uns einig: Das kann unmöglich ein zweites Mal ausfallen“, so Mark Oelmann, Professor an der Hochschule Ruhr-West. So kam die Idee: „Wir können doch aus der Not eine Tugend machen und die komplette Mülheimer Bevölkerung einladen.“
Statt einer gemeinsamen Wanderung der Achtklässler von Willy Brandt Schule, Karl-Ziegler-Schule, Luisenschule und Gymnasium Broich haben dieses Jahr alle Mülheimer die Gelegenheit, für Wasser zu wandern. Dazu haben die Organisatoren gemeinsam in der kostenlosen App „BIPARCOURS“ eine „digitale Schnitzeljagd“ entwickelt.
Von Samstag, 22. Mai, bis zum Sonntag, 30. Mai, kann die Route über einen QR-Code am Haus Ruhrnatur oder auf der Internetseite der Kindernothilfe freigeschaltet werden. Schüler, Erwachsene und Familien erwartet eine 4,5 Kilometer lange Tour vom Haus Ruhrnatur bis zum Wasserturm Aquarius. Über die App findet man auf dem Weg Stationen, die über internationale Wasserprobleme informieren und das diesjährige Spendenprojekt in Äthiopien vorstellen. Quizfragen, Videos und Aufgaben gestalten die Wanderung abwechslungsreich.
Gespendet wird für Wasserprojekte in Äthiopien
Mit dem Spendenlauf werden Spenden für ein Wasserprojekt in Äthiopien gesammelt. „Das extreme Klima in Äthiopien macht es der Bevölkerung schwer“, weiß Katrin Weidemann von der Kindernothilfe. Es fehlt häufig an sauberen Trinkwasseranlagen und der Klimawandel erschwert die Landwirtschaft. Am Ende der Wanderung kann deshalb für Äthiopien gespendet werden. Der Spendenlink befindet sich auf der Website der Kindernothilfe.
Wer spendet, spendet quasi vierfach: Die schlussendliche Summe wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung noch mal um das Dreifache erhöht. „Wir hoffen mit dem Projekt sowohl wieder die Achtklässler als auch weitere Bürger zu motivieren“, so Angela Huestegge, Schulleiterin von Gymnasium Broich. Denn das Thema Wasser ist sowohl in Äthiopien als auch hier in Mülheim unglaublich wichtig.