Mülheim. Vincent Hoursch wuchs in Mülheim auf. Mit seiner Geschäftspartnerin Annik Wolf gründete er 2019 in Berlin das Start-Up Unternehmen GetSteps.

Gerade in der aktuellen Situation ein neues Unternehmen zu etablieren, erscheint extrem schwierig. Der ehemalige Mülheimer Vincent Hoursch hat diese Aufgabe gemeinsam mit seiner Gründerkollegin Annik Wolf gemeistert. GetSteps lautet der Name ihres Start-Ups, mit dem die beiden von Berlin aus aktuell sehr erfolgreich sind.

Nach Mülheim kommt Hoursch dennoch gerne zurück. Um abzuschalten: „Man hat hier viel Natur und ich kann meine Eltern und alte Freunde wiedertreffen. Mülheim ist mein Rückzugsort.“ Aktuell dürfte dem 27-Jährigen dafür allerdings wenig Zeit zur Verfügung stehen. Am Montag, 22. März, treten die beiden Gründer in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ auf. Ihr Produkt: Online bestellbare Schuheinlagen.

Schuheinlagen „als Lifestyle nicht als Medizinprodukt“

Zugegeben – keine alltägliche Geschäftsidee, aber durchaus eine mit viel Potenzial, klarem Konzept und persönlichem Hintergrund. „20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland tragen Einlagen, aber 70 Prozent haben eine Fußfehlstellung. Diese 50 Prozent Differenz sind unsere primäre Zielgruppe“, erklärt Vincent Hoursch. In den sozialen Medien wirbt das Start-Up daher sehr rege für die Thematik.

„Wir wollen, dass insbesondere die jüngere Generation Schuheinlagen nicht mehr als Medizinprodukt, sondern als Lifestyle sieht.“ Eine Lebensweise, die aktuell sehr im Trend liegt. Vielen Menschen wird es immer wichtiger, auf ihren Körper und ihre Gesundheit zu achten – präventiv und nicht erst, nachdem man unter einer Erkrankung leidet. Dass die beiden Gründer ausgerechnet diese Gedanken mit ihrem Unternehmen bedienen wollen, liegt auch an persönlichen Gründen.

Mülheimer Gründer legt großen Wert auf individuelle Qualität

„Seitdem ich 16 bin, trage ich Einlagen. Über den Beschaffungsprozess war ich schon immer frustriert“, so Hoursch. Seine Co-Gründerin Annik Wolf musste aufgrund von Knieproblemen sogar einen Halbmarathon abbrechen: „Einlagen hätten mir damals schon helfen können und diese Möglichkeit möchte ich mit anderen Menschen teilen.“

Drei Termine sind notwendig, bis ein Patient auf herkömmlichem Weg Einlagen tragen kann: die Diagnose des Orthopäden, die Messung und Anpassung eines orthopädischen Schuhmachers und zu guter Letzt die Abholung des Endproduktes. Diesen Prozess erleichtern die Gründer mit ihrem Online-Bestellvorgang. Nachdem die Kunden ihren Schuhtyp und das Material der Einlage ausgewählt haben, erhalten sie per Post ein Abdruckset. Dieses gewährleistet, dass die Einlage in der Produktion auf die individuelle Fußform und die Bedürfnisse des Trägers angepasst werden kann.

„Die Höhle der Löwen hin oder her: 2020 war ein super Jahr“

„Wir haben viel in die internen Prozesse investiert, um eine große Anzahl an Einlagen und vor allem individuelle Qualität zu gewährleisten. Deswegen ist es uns besonders wichtig, dass alle Einlagen in unserer eigenen Produktionsstätte in Berlin gefertigt werden“, erklärt Vincent Hoursch. Dieses unternehmerische Konzept zahlt sich aus: 2020 produzierten und verkauften die beiden Gründer bereits eine fünfstellige Anzahl an Einlagen.

Für viele Gründer eine große Chance: die Höhle der Löwen

In der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ stellen Start-Up-Gründer ihre Geschäftsideen einer prominenten Jury aus Investoren vor.Die Jury entscheiden anschließend, ob sie zu den vorgeschlagenen Konditionen in das junge Unternehmen investieren und persönlich die Gründer unterstützen.Ob der ehemalige Mülheimer Vincent Hoursch einen Investor in der Höhle der Löwen mit seinem Start-Up „GetSteps“ findet, kann man am Montagabend um 20:15 Uhr auf Vox erfahren.

„Mittlerweile haben wir ein Team mit über 20 Mitarbeitern, unsere Produktionsstätte vergrößert und können dieses Jahr siebenstellige Umsätze erreichen“, so Hoursch. Dazu beitragen soll auch der Fernsehauftritt am Montag, 22. März, in der Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“. Wenige Tage vor der Show wirkt Co-Gründer Vincent Hoursch entspannt: „Wir sehen das als Chance. Durch die Reichweite der Show kann man mit der Teilnahme nur gewinnen. Wir haben seit unserer Gründung schon unglaublich viel erreicht, aber natürlich wäre es toll, einen der Löwen mit an Board zu haben.“