Mülheim. Spaziergänger wunderten sich Donnerstagmorgen über einen vermeintlichen Polizeieinsatz am Sunderweg in Mülheim-Heimaterde. Was dahinter steckt.

Verdutzte Spaziergänger und Autofahrer schauen auf die Szenerie am Sunderweg auf der Heimaterde: Wird hier gerade ein Haus von einer Spezialeinheit durchsucht? Die Straße an der Ecke Finkenkamp ist teilweise abgesperrt, ein Streifenwagen steht am Straßenrand, mehrere Zivilwagen parken in der Reihe dahinter. „Vielleicht wurden in dem Haus Drogen gefunden“, vermutet ein vorbeilaufender Augenzeuge.

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Polizeisprecherin Sylvia Czapiewski klärt den Fall auf: „Es handelt sich um keinen realen Polizeieinsatz, sondern um Dreharbeiten für die Serie ‘Die Ruhrpottwache’.“ Die Polizisten sind also nicht echt, die Polizeizeichen auf dem Auto und das Blaulicht daher abgeklebt. Die Dreharbeiten des Senders Sat 1 seien jedoch immer mit der Polizei abgesprochen, weiß Czapiewski. Schließlich komme es häufiger vor, dass der Sender an Locations in Essen oder Mülheim dreht.

Über Internet-Plattform kann man seine Location als Drehort zur Verfügung stellen

Das Produktionsteam vor Ort ist gegen 10 Uhr schon wieder am Abbauen, Kameraleute tragen letzte Kabel und Geräte über die Straße. Nur so viel will die Crew verraten: „Es geht um einen Vermisstenfall.“ Das Wohnhaus am Sunderweg 54 hinterlassen sie besenrein, „die Besitzer sind gerade nicht da“, sagt einer aus dem Team und erklärt: „Es gibt eine Plattform, auf der man sich anmelden kann, um sein Haus für Dreharbeiten zur Verfügung zu stellen“.

Über diese suchen die Location-Scouts sich die besten Drehorte heraus. Das Einfamilienhaus auf der Heimaterde mit seiner hellbraunen Fassade und den Blumenkästen am Jägerzaun scheint für diesen Fall jedenfalls ideal „unverdächtig“ gewesen zu sein.