Mülheim. Der Rotary Club Mülheim-Uhlenhorst muss seine Benefiz-Aktionen wegen Corona neu denken. So kam es nun zu einem digitalen Whisky-Tasting.

Sich am Wochenende mit Freunden auf einen kleinen Umtrunk per Zoom-Konferenz treffen – ein Weg, den Kontakt auch während des Lockdowns zu pflegen. Noch besser, wenn diese Geselligkeit am Ende einem guten Zweck dient. Unter dieser Prämisse fand jetzt ein Whisky-Tasting statt – organisiert vom Rotary Club Mülheim Uhlenhorst (RCMHU).

Andreas Swoboda mit den Whisky-Proben, die die Rotarier zuvor nach Anmeldung an Teilnehmer des Tastings verteilt haben.
Andreas Swoboda mit den Whisky-Proben, die die Rotarier zuvor nach Anmeldung an Teilnehmer des Tastings verteilt haben. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Hierzu waren allerdings nicht nur Rotarier eingeladen. Interessierte konnten sich anmelden, erhielten ein Paket mit sechs zum Probieren abgefüllten Whisky-Sorten und trafen sich in einer Videokonferenz zur Verkostung. „Wir versuchen durch solche Aktionen Gelder für unsere sozialen Projekt in Mülheim und international zu akquirieren“, erklärt der amtierende Präsident des RCMHU, Robert Gerlach.

Präsident des Rotary Club Mülheim-Uhlenhorst lobt kreative Mitglieder

Folgen und Beschränkungen des Corona-Virus erschweren diese Aufgabe aktuell natürlich extrem. „Wir sind vom Engagement unserer Mitglieder abhängig und die sind sehr kreativ geworden“, so Gerlach weiter. „Unser Fundraising-Team kam dann auf die Idee der Corona-Tasting-Reihe“. Ein Projekt, das mit der Whisky-Verkostung in die zweite Runde geht.

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Bereits Anfang Dezember erfreute sich das Bier-Tasting einer sehr hohen Nachfrage. „Wir sind mit gutem Optimismus an die Sache herangegangen und haben mit 50 Teilnehmern gerechnet – im Endeffekt kamen 120 zusammen“, berichtet der Präsident des RCMHU. Grund genug für die Organisatoren, zeitnah die Fortsetzung der Spendenaktion ins Leben zu rufen.

Mülheimer Schüler können dieses Jahr nicht „Wandern für Wasser“

Die Einnahmen durch das Bier-Tasting flossen in mehrere lokale Sozialprojekte und ein Teil der Einnahmen ging an das Mülheimer Frauenhaus. „Wir haben sonst immer auf dem Nikolausmarkt mit unserer Fotoaktion für das Frauenhaus gesammelt. Da das jetzt nicht möglich war, mussten wir eine Alternative suchen“, erklärt Robert Gerlach.

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50 Euro beträgt der Eintritt zur Whisky-Verkostung. Nach Deckung der Eigenkosten kann die Hälfte der eingenommenen Gelder dem Projekt „Wandern für Wasser“ zugutekommen. Keine Verknüpfung, die nicht zufällig gewählt wurde: „Wir versuchen immer die Aktionen mit den sozialen Projekten zu kombinieren. Whisky wird ja auch oft als Wasser des Lebens bezeichnet, also kam die Idee, das zu verbinden“, so der Pressereferent der Rotarier, Andreas Swoboda.

Rotary Club Mülheim-Uhlenhorst plant weitere Verkostungen

Normalerweise laufen im Rahmen der Aktion „Wandern für Wasser“ rund 450 Mülheimer Schüler jährlich am 22. März, dem Tag des Wassers, vom Haus Ruhrnatur bis zum Aquarius – jeweils beladen mit drei Liter Wasser. Neben der Sensibilisierung der Schüler für das Thema unterstützen die gesammelten Spenden internationale Projekte, die sich beispielsweise um den Bau und die Instandhaltung von Brunnen in Afrika kümmern.

Lokale Sozialprojekte des RCMHU

Der Rotary Club Mülheim-Uhlenhorst organisiert ebenfalls seit über 20 Jahren mehrere Sozialprojekte auf Lokalebene.

Beispielsweise bringt das Projekt Eulenkids Grundschülern spielerisch eine bessere Anwendung der deutschen Sprache bei. Außerdem organisiert der Club jedes Jahr die Berufsmesse Robis für Mülheimer Abiturienten.

Weitere Informationen zu den Projekten finden sie unter muelheim-a-d-ruhr-uhlenhorst.rotary.de.

„Dieses Jahr können die Schüler natürlich nicht wandern, daher nehmen wir das Geld durch das Whisky-Tasting für dieses Projekt“, erklärt Robert Gerlach. Auch für die Whisky-Liebhaber gab es – vom Rotarier und HRW-Dozenten Mark Oelmann – eine ausführliche Erklärung, wofür ihr Spendengeld verwendet wird. Rotarier und Whisky-Begeisterte aus ganz Deutschland nahmen an der Veranstaltung teil und sogar ein Ehepaar aus Neuseeland schaltete sich – trotz untypischer Uhrzeit zum Whisky-Probieren – in die digitale Versammlung ein.

Insgesamt glich die Verkostung einer Reise durch Schottland; gefüllt mit vielen Informationen rund um Landschaft, Herkunft und historischen Details der Whiskys, sowie Tipps und Tricks zum Whisky-Tasting. „Man bringt nicht 150 Leute in ein Zoom-Meeting ohne ein strukturiertes Programm. Das wäre wohl ein ziemliches Chaos“, schmunzelt Robert Gerlach. Dem erneuten Erfolg ist es zu verdanken, dass für Interessierte bereits eine Wein-Verkostung für den 7. Mai geplant ist.