Mülheim. In Mülheim ist ein Senior auf Trickbetrüger reingefallen. Ein falscher Polizist telefonierte dabei stundenlang, um Geld und Schmuck zu erbeuten.

Die Polizei warnt wieder vor einer dreisten Betrugsmasche. Anlass ist ein aktueller Fall, in dem ein Mülheimer Senior um einen hohen Geldbetrag und Schmuck gebracht worden ist.

Der Senior, der laut Polizei nahe des Broicher Waldes wohnt, fiel am 30. Januar (12.30 bis 15.20 Uhr) auf den dreisten Trick herein. Gegen 12.30 Uhr schellte das Telefon und ein unbekannter Mann gab sich als Bankmitarbeiter aus. Dann sprach der Mann der Schilderung der Polizei nach über Stunden von seinem Auftrag, mögliche kriminelle Mitarbeiter in seiner Bank zu überführen. Jener „Herr Siebert“ sprach von falschen Überweisungen, hohen Geldbeträgen, die widerrechtlich vom Konto abgebucht worden seien, und der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der Polizei. . .

Falscher Polizist steckte Briefumschläge mit hohen Geldbeträgen und Schmuck ein

Dem falschen Bankmitarbeiter gelang es laut Polizei auf diese Weise, den Widerstand des anfänglich misstrauischen Opfers zu überwinden. Damit das Bargeld, der Schmuck und andere Wertgegenstände sorgfältig überprüft werden konnten, kündigte der Anrufer den Besuch eines (falschen) Polizisten an, der noch während des Telefonates an er Haustür klingelte.

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Überrumpelt und ohne wirkliche Möglichkeit der Gegenwehr begutachtete der angebliche Polizist die bereitgelegten Wertsachen. Schnell steckte er vier Briefumschläge mit hohen Geldbeträgen in seine Kleidung und lief zügig mit zwei Schmuckkassetten in den Händen aus der Wohnung.

Einer der Täter könnte womöglich in schwarzem Kleinwagen geflüchtet sein

Er wird beschrieben als etwa 30-35 Jahre alt, zirka 175 cm groß und europäisch aussehend. Er hatte dunkle Haare mit Stirnglatze und trug eine dunkle Jacke. Eine Nachbarin sah zur Tatzeit, wie der mutmaßlich falsche Polizist aus dem Haus zu einem in der Nähe abgestellten dunklen Kleinwagen, ähnlich eines VW-Golf lief, einstieg und davonfuhr. Möglicherweise kam derselbe Mann aus noch unbekanntem Grund wenig später erneut zum Tatort zurück. Der dunkle Wagen, in dem mutmaßlich ein weiterer Komplize saß, war nicht in Sichtweite abgestellt.

Die „Ermittlungsgruppe Callcenter“, in der Essener und Oberhausener Polizei nach den bandenmäßig, meist aus dem Ausland agierenden Betrügern fahndet, hat die Ermittlungen an sich gezogen. Die Polizei bittet um Hinweise und fragt: „Wer hat am Samstagmittag zwischen 12.30 und 15.20 Uhr im Umfeld der Großenbaumer Straße, zwischen der Nesselbleck und dem Schneisberg, Beobachtungen gemacht, die im Zusammenhang mit der beschriebenen Straftat stehen könnten? Hinweise: 0201/829-0.