Mülheim. Einen Tarifabschluss für die rund 290 Beschäftigten der Siebtechnik GmbH meldet die IG Metall und klingt zufrieden. Hier die Einzelheiten.

Die Siebtechnik GmbH im Mülheimer Hafen war für die Gewerkschaft in jüngster Zeit ein schwieriges Pflaster, denn vor drei Jahren hat sich das Unternehmen aus der Tarifbindung gelöst. Inzwischen gibt es aber einen Haustarif, und nun wurde auch ein neuer Entgeltvertrag geschlossen, der den knapp 290 Mitarbeitern in diesem Jahr eine ordentliche Bezahlung garantiert.

Weiterhin zahlt Siebtechnik überdurchschnittlich: "Die Entgelte liegen aktuell 1,5 Prozent über dem Flächentarif der Metall- und Elektroindustrie, für 2021 konnten wir weitere 1,3 Prozent aushandeln", berichtet Wecke Hartjes, zuständige Gewerkschaftssekretärin der IG Metall. Neben dem Urlaubs- und Weihnachtsgeld werde es drei Einmalzahlungen geben. Auch das tarifliche Zusatzgeld, für das die IG Metall im Herbst 2019 sogar einen Warnstreik ausgerufen hatte, ist für ein weiteres Jahr versprochen. Wahlweise kann eine der Sonderzahlungen in drei zusätzlich Urlaubstage umgewandelt werden.

IG Metall: Dem Unternehmen geht es ganz gut

Das Ganze sei "ein guter Kompromiss", meint Wecke Hatjes. Sie sieht auch keinen Grund für Siebtechnik, schlechter zu zahlen: "Dem Unternehmen geht es ganz gut, und das wollte die Geschäftsführung würdigen."

Aufgrund der Corona-Pandemie mussten die IG Metall-Leute in dieser Tarifrunde auf persönlichen Kontakt zur Siebtechnik-Belegschaft verzichten. "Mit einer Telefonaktion haben wir unsere Mitglieder im Büro und Homeoffice angerufen und befragt, was ihnen in dieser Runde wichtig ist.“ Die Verhandlungen mit der Geschäftsleitung erfolgten aber Face to Face, berichtet die Gewerkschafterin. "Mit großen Abstand." Inhaltlich näherte man sich trotzdem an.