Mülheim. Mit etlichen Kontrollen suchte die Polizei in Mülheim nach Verdächtigen für Wohnungseinbrüche. Reisende Täter standen bei der Aktion im Fokus.
Mit groß angelegten Kontrollen überprüfte die Polizei bis in den Dienstagabend hinein Fahrzeuge in Mülheim, um mögliche Einbrecherbanden herauszufischen - und um eine hohe Präsenz zu zeigen. Für die Bürger, aber vor allem für mögliche Täter. 235 Autos und 334 Personen insgesamt wurden kontrolliert, 48 Verstöße wurden festgestellt. Darunter waren auch vier Personen, die mit einem Haftbefehl gesucht wurden. Außerdem wurden zwei junge Hunde aus einem Mietwagen befreit, mit dem möglicherweise illegale Tierhändler unterwegs waren.
Mülheimer Polizei kontrolliert an acht verschiedenen Stellen
Wer mit dem Wagen drehte, um vielleicht nur dem Stau zu entgehen, musste damit rechnen, von der Polizei verfolgt und befragt zu werden. Vor allem zum Abend kam es am Dienstag zu Staus an den großen Ausfallstraßen wie am Uhlenhorstweg in Speldorf oder an der Kölner Straße in Selbeck.
Denn mit drei personalstarken Teams und zusätzlichen zivilen Kräften sowie der Bereitschaftspolizei war die Mülheimer Polizei am Dienstag seit dem Mittag in der Stadt an acht verschiedenen Stellen unterwegs, in der Innenstadt und auch an den Ausfallstraßen. Dabei ging es nicht nur um Kontrollen: Drei Beamte der Kriminalprävention suchten tagsüber auch das Gespräch mit den Bürgern.
Personalien wurden aufgenommen, Kofferräume geöffnet
Große Lampenmasten erleichterten der Polizei am Abend die Arbeit, etwa auf dem stockfinsteren Uhlenhorstweg in Richtung Duisburg und Autobahn: Beamte schauten in jeden Wagen, winkten den einen oder anderen heraus, überprüften Papiere, ließen Kofferräume öffnen.
Die meisten durften dann weiterfahren, aber es wurden durchaus auch mehrfach Personalien aufgenommen von Personen, die sich verdächtig gemacht hatten. Durch das Auto, das sie fuhren, durch das, was sie im Wagen dabei hatten, oder durch andere Kontrollen, in denen sie bereits aufgefallen waren. "Reisende Täter stehen in der Regel für eine gewisse Professionalität, und die haben wir auf der Agenda", sagt Alexander Prim, als Inspektionsleiter der Chef der Mülheimer Polizei.
Zahlreiche Ermittlungsansätze für die Kripo habe man schon gewonnen, erklärte Prim. Denn keinesfalls will man wieder zurück in die Zeit vor fünf, sechs Jahren, als die Zahl der Wohnungseinbrüche stieg und stieg. "Davon sind wir ganz weit weg", betont Polizeioberrat Prim. Zwar sollen die Wohnungseinbruchszahlen in der Behörde Essen/Mülheim in 2020 wieder leicht angestiegen sein im Vergleich zu 2019, aber ob sie auch in Mülheim gestiegen sind, vermochte Prim noch nicht zu sagen. "Und wenn, dann auf sehr niedrigem Niveau." Die endgültige Auswertung wird erst im kommenden Monat veröffentlicht.
Bei den Kontrollen ging der Polizei so mancher kleinere Fisch ins Netz
Doch wer sucht, der findet auch: So erwischten die Polizeikontrollen am Uhlenhorstweg und anderswo bis zum frühen Abend drei Fahrer, die ohne Fahrerlaubnis am Steuer saßen. Ohne angelegten Gurt, aber mit dem Handy in der Hand waren auch einige unterwegs, so die Polizei.
Bei Kontrollen an der Duisburger Straße fielen zwei junge Mülheimer, 28 und 21 Jahre, in einem Mietwagen auf. Gegen den Fahrer (28) lag ein Haftbefehl vor, es fanden sich Drogen im Wagen, der Fahrer hatte keinen Führerschein und im Fußraum saßen zwei junge Hunde: ein kleiner Schäferhund und ein Labrador-Welpe. Es gab keine Papiere für die Tiere, der Verdacht des illegalen Handels mit den Tieren stand im Raum. Die Hunde wurden von der Feuerwehr ins Tierheim gebracht.
Hauptaugenmerk auf Verdächtigen in Sachen Einbrüche
Doch das Hauptaugenmerk der Kontrollen lag auf Verdächtigen in Sachen Wohnungseinbruch: "Diesen Bereich haben wir jederzeit im Fokus", so Polizeichef Alexander Prim. "Und zwar repressiv durch diese Kontrollen, und auch präventiv im Gespräch mit den Bürgern." Um vorbeugend etwa über sichere Fenster und Türen zu informieren.
Da inzwischen jeder zweite angezeigte Einbruch ein versuchter Einbruch ist, sieht sich die Polizei hier auf dem richtigen Weg: "Ein versuchter Einbruch ist vom Delikt her das gleiche wie ein vollendeter - aber es fühlt sich für das Sicherheitsgefühl viel besser an", sagt Alexander Prim. Denn der Fremde ist gar nicht erst in die Wohnung gelangt, und man wurde nicht zum Einbruchs-Opfer.
55 GESPRÄCHE MIT DEN MÜLHEIMER BÜRGERN
Die Polizeibeamten der Kriminalprävention führten am Dienstag 55 Gespräche mit Bürgern im Umfeld der Kontrollstellen in Styrum, Broich und Speldorf.
Die vier mit einem Haftbefehl gesuchten Personen konnten den Haftbefehl mit der Zahlung einer Geldbuße außer Kraft setzen, so dass niemand inhaftiert werden musste.