Mülheim. Der Impfstopp in NRW-Kliniken wegen verzögerter Lieferungen hat die Mülheimer Krankenhäuser kalt erwischt. Die zweite Impfung läuft wie geplant.
Der wegen verzögerter Lieferungen des Biontech-Impfstoffs verordnete Impfstopp in den NRW-Krankenhäusern hat auch die Mülheimer Krankenhäuser kalt erwischt. Beide Häuser hatten diese Woche damit begonnen, ihr medizinisches und pflegendes Personal gegen das Coronavirus zu impfen. Wann es nun weitergehen kann, hängt vom Land NRW ab.
Das NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) hatte erst am Dienstagabend die Änderung der Impfplanung mitgeteilt. Hieß für die Krankenhäuer: Die für Mittwoch und Donnerstag bestellten Impfdosen konnten nicht mehr ausgeliefert werden; Bestellungen für Erstimpfungen in Kliniken (und Pflegeheimen) wurden ab dem 22. Januar vom Land storniert. Im St. Marien-Hospital (SMH) ist man enttäuscht: "Wir hatten schon alles durchgeplant." Die ersten 72 Impfdosen von insgesamt 136 wurden dort in dieser Woche verabreicht.
Im St. Marien-Hospital und im EKM haben alle Abläufe gut funktioniert
Die Stimmung war gut, wie auch die auf der Facebook-Seite des SMH veröffentlichten Bilder zeigen: "Die Mitarbeiter haben sich gefreut, es war ja auch etwas Besonderes", sagt SMH-Sprecherin Katharina Landorff. Wann die restlichen 64 Mitarbeiter der ersten Kategorie, die auf der Intensivstation, in der Notaufnahme oder auf den Infektionsabteilungen arbeiten, nun ihre erste Impfung erhalten können, ist noch offen. Die zweite Impfung für die ersten geimpften 72 Mitarbeiter wird wie geplant am 9. Februar stattfinden. Die zweite Impfung wird bei der Planung berücksichtigt und der Impfstoff dafür zurückgestellt.
Auch im Evangelischen Krankenhaus (EKM) reagierte man enttäuscht. "Wir wollten 360 Mitarbeiter impfen, rund 100 Impfdosen sind nun ausgefallen", so eine Sprecherin. Montag und Dienstag seien 260 Impfungen verabreicht worden. "Wir müssen nun abwarten, ob ab Februar weiter geimpft werden kann." Die zweite Impfung wird auch hier wie geplant drei Wochen später gegeben werden.
Jedenfalls hat man sowohl am SMH als auch am EKM die Erkenntnis gewonnen, dass alle Abläufe funktioniert haben. "Es hat alles super geklappt. Viele Kollegen haben mitgewirkt", hieß es beim EKM. "Für uns war das eine gute Übung." Die Gruppe werde ja auch noch größer werden.
"Wir haben zwölf Mitarbeiter pro Stunde geimpft", sagt Katharina Landorff vom SMH. Das könne man, mehr Impfstoff vorausgesetzt, auch noch locker steigern: "Wir haben drei Impfräume und elf Impfärzte. Aber wann es nun weitergeht, das hängt nicht von uns ab." Sondern vom Land.
Am Donnerstag wurden in verschiedenen Senioreneinrichtungen der Stadt noch rund 1200 Impfdosen für die zweite Impfung verabreicht, sagte Dr. Stephan von Lackum, einer der impfenden Ärzte in Mülheim. Für Freitag seien noch einmal 250 Zweitimpfungen vorgesehen, sagte er. "Dann ist aber erst einmal Schluss. Nächste Woche ist Pause." Auch in den Altenheimen hofft man, dass ab Februar neue Impfdosen kommen und dann weitergeimpft werden kann.