Mülheim. Mit einem Antrag im Umweltausschuss will die SPD möglichst den Mülheimer Ökostrom fördern. Warum das für die Stadt sogar Kosten sparen könnte.
Mit einem Antrag im Umweltausschuss will die SPD die regionale und sogar möglichst Mülheimer Ökostrom-Produktion ankurbeln. Die Stadt soll ihren Strombedarf direkt aus inländischen Grünstromquellen beziehen, fordern die Genossen, und die eigenen Erzeugungskapazitäten ausbauen, um etwa die Verwaltung damit zu versorgen. Das soll sogar langfristig die Ausgaben der Stadt für Strom senken.
Bislang ist in Deutschland produzierter Strom - etwa auch von privaten Mülheimer Dächern - durch das Erneuerbare-Energie-Gesetz besonders vergütet und ins Netz eingespeist worden. Wer in Deutschland Ökostrom bei Anbietern bestellte, erhielt diesen aber nicht notwendigerweise aus dem eigenen Land, sondern ebenso aus Wasserkraftwerken etwa in der Schweiz und Norwegen.
Stadt könnte direkte Verträge mit lokalen Stromerzeugern schließen
"Der Erwerb von Ökostrom hat bis dato nicht gezielt zum lokalen Ausbau von regenerativen Energien geführt", begründet der umweltpolitische Sprecher der SPD, Daniel Mühlenfeld, den Antrag der Genossen. Nun aber hätten eine Reihe dieser privaten Anlagen das Ende der EEG-Förderung erreicht. Seit Januar 2017 wird die Höhe der Vergütung für Strom aus erneuerbaren Energien nicht wie bisher staatlich festgelegt, sondern durch Ausschreibungen ermittelt. Mit Ende der Förderung könnte die Stadt daher den Ökostrom über direkte Abnahmeverträge - sogenannte Power-Purchase-Agreements - beziehen.
Um ihren Bedarf weiter zu decken, soll die Stadt zudem selbst oder mit Partnern die eigenen Kapazitäten für die regenerative Energieerzeugung ausbauen. Dies, glaubt Mühlenfeld, lohne sich auch finanziell, da "unter Nutzung des Eigenstromprivilegs ein erheblicher Teil des Strompreises wegfiele".