Mülheim. Mölmsch und Ssaansch Platt waren einst Mülheimer Heimatsprachen. Nur noch wenige Menschen pflegen sie. Geschichten stammen aus Privatsammlungen.
Mölmsch Platt, Ssaansch Platt, Bergisch Platt – die Zahl der Dialekte im Plattdeutschen ist groß. Aber ihre Pflegerinnen und Pfleger werden stetig weniger. „Mundarten sind leider nicht mehr populär. Früher waren sie die Alltagssprache unserer Vorfahren“, weiß Franz Firla vom Stammtisch Aul Ssaan. Selbst dieser Kreis kann sich föör Döönekes un Vertällekes too kalle zur Zeit nicht treffen.
Damit das Platt nicht verloren geht, auch nicht in der geschriebenen Form, wird jetzt „Dat Bergsche Wort – dat Blatt op Platt“ gedruckt. Das ist eine Zeitung aus dem Raum um Wuppertal, in der die Schriewer über Ereignisse berichten und Geschichten beisteuern – nur op Platt. „Das zu lesen, ist eine gute Übung“, empfiehlt Franz Firla.
Übersetzungen aus dem Hochdeutschen oder eigene Gesichten
Die Mitglieder der Bürgergesellschaft Mausefalle pflegen Mölmsch Platt. Beide Kreise lesen Geschichten aus privaten Sammlungen vor, um das Verständnis zu schulen. Einige Mitglieder übersetzen auch Begebenheiten aus dem Hochdeutschen ins Platt oder dichten selbst auf Platt.
Die Schriftsprache, nur knapp 50 Kilometer von Mölm und Ssaan entfernt, unterscheidet sich bereits von der heimischen. Aber wer Platt kann, wird verstehen, was im Bergischen Land los ist. Die Rückseite zeigt eine Rheinland-Karte, auf der alle Kreise und Ansprechpartner für Platt erfasst sind. Der Stammtisch Aul Ssaan ist der nördlichste, bisher erfasste Platt-Sprech-Punkt.
Mehr Informationen hat der Projektbaas Marc Real: real@bergischplatt.de oder www.bergischplatt.de