Mülheim. Die Grünen sind die großen Gewinner der Mülheimer Kommunalwahl. Mit neuem Personal müssen sie zeigen, dass sie Verantwortung übernehmen.
Erwartbar kommt es bei der OB-Stichwahl zum Aufeinandertreffen von Marc Buchholz (CDU) und Monika Griefahn (SPD). Buchholz hat das Ergebnis eingefahren, was er einfahren musste. Mehr hat er nicht rausholen können. Griefahn hat mit ihrer Persönlichkeit und einem sehr engagierten Wahlkampf zumindest in Teilen den Vertrauensverlust ihrer Partei wettgemacht. Grünen-Kandidat Wilhelm Steitz war im Wahlkampf zu blass geblieben, um auf der Erfolgswelle seiner Partei zu reiten.
Rund 70 Prozent der Mülheimer Wähler haben bei der Ratswahl den drei großen Parteien weiter ihr Vertrauen ausgesprochen – trotz der großen Probleme der Stadt, trotz der großen Unzufriedenheit. Das mag überraschen, doch war den Wählern eine echte Alternative offenbar auch nicht ersichtlich.
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SPD hat die Quittung für OB-Affäre und interne Machtspielchen bekommen
Die SPD hat ihre Quittung für die OB-Affäre, für interne Machtspielchen, aber sicher auch für ihre Verantwortung für den Abwärtstrend der Stadt kassiert, obwohl Parteichef Bakum alles drangesetzt hat, um den Neuanfang seiner Partei glaubhaft zu machen.
Die Grünen sind der große Wahlsieger, sind jetzt zweitstärkste Kraft, nur knapp hinter der CDU. Sie werden mit reichlich mehr Mandaten und neuem Personal nun zeigen müssen, dass sie in ihrer neuen Rollen noch mehr Verantwortung übernehmen.
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Mit dem Einzug von AfD und der Satirepartei „Die Partei“ wird der Stadtrat noch bunter – und damit noch mehr Dialog nötig sein, um die großen Probleme der Stadt endlich zu lösen. Alle Farben sollten sich jetzt endlich zusammenraufen. Es geht um unser aller Stadt. Um ihr Wohlergehen. Um unsere Zukunft!