Mülheim. Das Mülheimer St. Marien-Hospital hat eine besondere Auszeichnung für Gelenkersatzoperationen an Hüfte oder Knie bekommen. Warum es dazu kam.
Das Endoprothetikzentrum (EPZ) am St. Marien-Hospital ist kürzlich mit der Maximalstufe für Knie- und Hüftgelenkeingriffe zertifiziert worden. Mit der Bezeichnung EPZmax habe die Mülheimer Klinik im westlichen Ruhrgebiet ein Alleinstellungsmerkmal, so ein Kliniksprecher.
Am St. Marien-Hospital befinde sich das einzige Endoprothetikzentrum der Maximalstufe im Raum Mülheim, Essen, Oberhausen, Duisburg oder Bottrop, so Klinik-Sprecher Thomas Kalhöfer. Um die Anerkennung als EPZmax zu erhalten, so Kalhöfer, müsse ein solches Zentrum rund um die Uhr an 356 Tagen gewährleisten, dass Gelenkersatzoperationen an Hüfte oder Knie von einem erfahrenen und qualifizierten Arzt vorgenommen oder begleitet werden.
Auch für Wechseleingriffe am künstlichen Gelenk ausgezeichnet
Das Contilia-Endoprothetikzentrum (EPZ) am St. Marien Hospital (SMH) wird von Chefarzt Dr. Ulrich Pfeiffer gemeinsam mit Prof. Marcus Jäger geleitet. Klinikdirektor Jäger ist zudem Chef der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am SMH. Der Titel EPZmax bescheinigt dem SMH, dass dort auch Folge-, Wechsel- oder Korrekturoperationen (so genannte Revisionseingriffe) an künstlichen Gelenken geleistet werden können, sowie endoprothetische Operationen bei Tumorerkrankungen.
Um als EPZmax anerkannt zu werden, müssen jährlich mindestens 200 Erstimplantationen von zertifizierten Hauptoperateuren durchgeführt werden sowie mindestens 50 Revisionseingriffe. Im Jahr 2019 wurden im Endoprothetikzentrum 624 Operationen an Hüft- und Kniegelenken durchgeführt, so Kalhöfer auf Anfrage. Das Zertifikat EPZmax wird im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) vergeben.
Weiterbildung und wissenschaftliche Studien über Prof. Jägers Lehrstuhl
Eine Zertifizierung als EPZmax setzt voraus, dass ein Zentrum auch einen Weiterbildungsauftrag erfüllt sowie wissenschaftliche Untersuchungen durchführt. „Diese Anforderungen werden über den Lehrstuhl von Prof. Jäger und die Anbindung an die Universität Duisburg/Essen gewährleistet“, erläutert Kalhöfer.
Prof. Marcus Jäger lobte das gesamte Team für die Auszeichnung: „Maßgeblich für den Erfolg des Zentrums ist die Zusammenarbeit vieler verschiedener Professionen. In das EPZmax sind sowohl die Leitungsebene, die Operateure, das Qualitätsmanagement, das Team der Anästhesie, das OP-Pflegepersonal, der Sozialdienst, die Physiotherapie und alle weiteren kooperierenden Kliniken und Einrichtungen eingebunden.“