Mülheim. Plan M ist der einzige Hersteller von Elektrorollern in Mülheim. Seit dem Frühjahr werden E-Scooter verkauft. Das neue Produkt ist gefragt.
Die Plan M GmbH mit Sitz in der Wallstraße ist der einzige Hersteller von Elektrorollern in Mülheim. Ein Schwerpunkt der Firma war lange Zubehör für das Smartphone – von Hüllen bis zum Kopfhörer. Das Portfolio wandelt sich gerade komplett, sagt Geschäftsführer Holger Weissner. Über 3000 E-Scooter der Marke „Trittbrett“ haben sie schon verkauft, gerade sind 1380 neue Exemplare angeliefert worden.
Mit der Herstellung und dem Vertrieb von E-Scootern, Elektrorollern, hat Plan M erst zum Jahresanfang begonnen. Unlängst als Fahrzeughändler zertifiziert und registriert vom Kraftfahrt Bundesamt (KBA), lässt Plan M für die E-Scooter der Marke „Trittbrett“ im chinesischen Shenzhen fertigen. Großer Wert wird gelegt auf deutsche Zubehörteile.
Die aktuellen Rollermodelle aus Mülheim heißen „Kalle“ und „Emma“
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Die coronabedingten Lieferengpässe zum Jahresbeginn sind derzeit kein Thema, gerade ist ein Schiff mit dem zweiten Roller-Modell „Emma“ nach Deutschland unterwegs. „Kalle“, das allererste, schwarze Modell, reißen sie den Mülheimern fast aus der Hand. Die Nachfrage ist hoch.
„Drei Wochen lang waren wir ausverkauft“, kommentiert Weissner (54) die neue Lkw-Lieferung, die gerade in dieser Woche angekommen ist. Anfangs war ein großes Telekommunikationsunternehmen Hauptkunde, inzwischen wird mehr und mehr an den Fachhandel verkauft. „Es gibt in immer mehr Städten Läden, die nur Scooter und Zubehör verkaufen“, berichtet der Geschäftsführer über den neuen Trend. Der Fachhandel - angesagte Shops, gern mit schrägen Namen - spreche den Endkunden an. „Das ist die neue Zielgruppe, die wir bedienen.“
Der Mietmarkt für E-Scooter ist kein Thema für Plan M. „Diesen Markt teilen sich die großen US-Hersteller“, sagt Geschäftsführer Holger Weissner. „Dafür sind wir nicht aufgestellt.“ Plan M hat den kaufenden Kunden im Blick, demnächst gezielt den weiblichen. Ende September kommt das Modell „Emma“ heraus: Emma ist weiß und chic und soll vor allem die Frauen ansprechen. Ansonsten können beide Roller-Modelle dasselbe: maximal 20 km/h schnell fahren, und rund 25 bis 30 Kilometer weit reicht der aufgeladene Akku. Kalles Vorteil laut Weissner: „Die Roller sind mit 12,8 Kilogramm recht leicht, die kann man auch mal zwei, drei Etagen nach oben tragen, mit ins Büro oder in die Bahn nehmen.“
In den Scootern sollen viele Komponenten aus deutscher Herstellung verbaut werden
Für das kommende Frühjahr ist das neue Modell „Hugo“ geplant: Dieser Roller soll unter 1000 Euro kosten und ist als „Touring-Modell“ ausgelegt. „Hugo wird eine größere Reichweite haben“, so Weissner, „50 Kilometer müsste man damit hinkriegen.“ Weil er eine größere Batterie hat, wird dieser Roller auch mehr wiegen. Hugo wird angetrieben von einem Bosch-Elektromotor. „Wir versuchen, viele deutsche Komponenten in unseren Trittbrett-Rollern zu verbauen“, sagt der Geschäftsführer. Die Schrauben zum Beispiel kämen von der Firma Würth.
Über die Firma Plan M
Plan M gibt es seit seit 2016 in Mülheim. Die GmbH hat derzeit neun Mitarbeitende.
Das Unternehmen sitzt in der Wallstraße und ist die Nachfolgefirma der Trendwerk 77, die ebenfalls in Mülheim ansässig war. Die Mutterfirma Mline GmbH sitzt in Wien.
Plan M bringt seine E-Scooter nicht nur über den Fachhandel sondern auch übers Internet selbst an den Mann oder die Frau: bei Amazon und über die eigene Homepage https://www.trittbrettoriginal.de/. Das alles bringt mit sich, dass der Kunde mehr Interesse am Produkt zeige, als etwa bei den Handyhüllen, mehr Infos und Beratung erwartet, sagt Weissner. Es kommen einfach mehr Anfragen, so dass das Mülheimer Team um Holger Weissner bereits um zwei neue Mitarbeiter verstärkt wurde.