Mülheim. Die fehlenden Schwimmflächen in Mülheim sind ein Problem. Welche Lösungen bieten die OB-Kandidaten? Darum drehte sich eine Diskussionsrunde.
Die fehlende Wasserfläche für Schwimmunterricht und ein mögliches Schwimmbad links der Ruhr waren das Hauptthema einer vom Mülheimer Sportbund (MSB) initiierten großen Podiumsdiskussion. In der Innogy-Halle trafen erstmals neun OB-Kandidatinnen und -Kandidaten aufeinander.
275 Kinder warten zurzeit auf einen Schwimmkurs bei der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), 250 beim Amateursportclub. Insgesamt ist die Zahl in Mülheim vierstellig. Es fehlt an Wasserfläche. Die seit Jahren immer wieder vorgeschlagene Lösung: ein neues Schwimmbad links der Ruhr. „Dieses Bad muss gebaut werden, denn die Infrastruktur ist das Wichtigste“, bekräftigte etwa Grünen-Kandidat Wilhelm Steitz. „Es ist eine Katastrophe, dass Tausende Kinder darauf warten müssen, Schwimmen zu lernen“, ergänzte seine SPD-Konkurrentin Monika Griefahn.
Marc Buchholz geht von 16 Millionen Euro aus
Beim „ob“ waren sich alle neun Diskutanten einig, weniger aber beim „wie“. „Ich glaube nicht, dass wir günstiger sein werden als die 16 Millionen“, meinte Sportdezernent und CDU-Kandidat Marc Buchholz. Gegenteiliger Meinung war der parteilose OB-Anwärter Jürgen Abeln, der eine Kopie eines günstigen Schwimmbades aus einer anderen Stadt, dynamische Preisgestaltung, eine auch von außen nutzbare Gastronomie und zusätzliche Einnahmen durch Sponsorenbanner vorschlug.
Ein Umdenken forderten auch weitere Teilnehmer der Diskussionsrunde. Zum Beispiel der ebenfalls parteilose Horst Bilo. Er sagte: „Wenn es so weitergeht, können wir 2025 ein Schwimmbad suchen.“ Während das aktuell noch nicht existierende Bad auf der anderen Ruhrseite einen breiten Raum einnahm, wurde das Friedrich-Wennmann-Bad nur kurz erwähnt. „Wenn das wegbricht, haben wir ein noch größeres Problem als jetzt schon“, warf Frauke Jerabeck, Bezirksleiterin der DLRG, ein.
Monika Griefahn will mit Nachbarn kooperieren
Ob Umbau und/oder Neubau – kurzfristig werden beide Varianten das Problem nicht lösen. Was also tun? Monika Griefahns Idee, mit anderen Städten bei dem Thema zu kooperieren, wurde von den Mitstreitern abgebügelt. Jochen Hartmann, dritter parteiloser Kandidat, forderte eine andere Priorisierung. „Das Lust-Schwimmen muss hintangestellt werden, zuerst kommt der Schwimmunterricht“, sagte der ehemalige BAMH-Fraktionschef.
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