Mülheim. Mehrere Leser haben das Wasserspiel auf der Mülheim-Broicher Ruhrseite erkannt. Der Brunnen war bis zu seiner Zerstörung ein Anziehungspunkt.
Es gibt Fotos aus früheren Zeiten, darauf ist schwer zu erkennen, um welches Gebäude es sich handelt. Manchmal sind es Nachbarn, die sofort wissen, was wir suchen. Oder es gibt Ansichten, die sind vielen älteren Leserinnen und Lesern bekannt, weil sie dort einst selbst ihre Jugendzeit verbracht haben. Letzteres gilt für ein Bild, das ein Paar auf einem Brunnen sitzend zeigt. Aber erst am Hintergrund – mit Stadtbad und Parkhotel – haben die Leser erkannt: Es handelt sich um den großen Springbrunnen, der früher neben der Stadthalle stand – dort wo heute die Wasserachse aus der Gartenschauzeit ebenfalls in einem kleinen Springbrunnen mündet.
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„Das ist eindeutig der alte Springbrunnen auf der Stadthallenterrasse gegenüber des alten Stadtbades. In meiner Jugendzeit war der Stadthallenplatz mit dem davor liegenden Fluss unser täglicher Spielort und Badeplatz“, erinnert sich Wolfgang Rossenbeck
Lagepläne und Luftbilder helfen bei der Lokalisierung
„Das alte Foto zeigt ein Paar, das am Rande eines Brunnens sitzt. Dieser stand auf der Broicher Ruhrseite neben der Stadthalle. Der Blick geht hinüber auf das städtische Hallenbad“, schreibt Gerhard Ribbrock. „Belegen kann man dieses Bild mit dem Lageplan der Stadthalle, abgebildet in der Publikation ,Zeugen der Stadtgeschichte’, herausgegeben vom Geschichtsverein Mülheim, Seite 218, von 2008.“
Ribbrock kennt eine weitere Quelle. „Es gibt eine Luftaufnahme in der Zeitschrift des Geschichtsvereins Heft 91 aus 2016 im Artikel von Martin Bredenbeck, Stadtbild im Umbau, Seite 70.“ Postkarten mit Mülheimer Luftbildern aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg gibt es mehrere. Sie zeigen verschiedene Perspektiven der Ruhrpartie und den großen Brunnen im Stadthallenpark.
Parkhotel mit charakteristischem Türmchen
Ihre Erinnerungen und alten Fotos sind gefragt
Wer Erinnerungen hat oder Hinweise zu den gezeigten Bildern geben kann, schickt diese bitte an die WAZ-Lokalredaktion, Eppinghofer Straße 1-3, 45468 Mülheim/Ruhr. Mails sind ebenfalls erwünscht an: redaktion.muelheim@waz.de
Ihre alten Fotoschätze schicken Sie gerne per Mail im jpg-Format an die Redaktion oder bringen diese einfach bei uns vorbei. Die alten Bilder werden im Laufe der Serie in der Zeitung und online veröffentlicht. Vielleicht können andere Leser bei der Einordnung helfen.
„Bei dem gezeigten Bild handelt es sich um die ehemalige Brunnenanlage direkt neben der Stadthalle“, hat ebenfalls Peter Kölges erkannt. „Im Bildhintergrund rechts erkennt man sehr gut das Stadtbad und links das charakteristische Türmchen des damals sehr renommierten Parkhotels. Zur besseren Verortung füge ich einen Postkartenausschnitt bei“, schickt der Leser eine E-Mail.
Franz-Josef Hüls stöbert oft im Luftbildarchiv des Regionalverbandes Ruhr. „Ich habe die Zeitfenster 1925 bis 1930 und 1951 bis 1980 durchgesehen und habe den ehemaligen Springbrunnen an der Nordostecke der Mülheimer Stadthalle erkannt. Hinter dem Brunnen führte und führt heute noch die breite Treppenanlage zur Ruhr hinunter.“ Rechts im Hintergrund, auf der rechten Ruhrseite, „ist das gestutzte Gebäude des ehemaligen Stadtbades zu erkennen. Der linke niedrige Gebäudeteil musste dem ,Stadthafen’ weichen“, fügt der Leser hinzu.
Wahrscheinlich in der Bombennacht 1943 zerstört
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„Der Brunnen, auf dem das Paar saß und sich fotografieren ließ, stand einst am Broicher Ruhrufer, zwischen dem Stadthallengebäude und der Ruhr. Im Hintergrund (rechts) erkennt man unzweifelhaft das Gebäude des Stadtbades“, schreibt Wilhelm von Gehlen.
„Diese Parkfläche, zu der meines Wissens auch ein Tanzcafé gehörte, ist während des Zweiten Weltkrieges, ich vermute in der Bombennacht im Juni 1943, zerstört worden. Damals wurde auch die Stadthalle von Bomben getroffen. In dieser Form ist diese Ruhr-Ufer-Gestaltung nicht wieder aufgebaut worden, obwohl es verschiedentlich Anregungen dazu gab. Schön, dass mit diesen alten Bildern die Erinnerung an „Aul Mölm“ lebendig erhalten wird. Großes Kompliment für die so wertvolle Arbeit“, ergänzt der Leser.
„Ich kann mich erinnern, dass dieser Brunnen am Friedensplatz in Oberhausen stand. Als ich jung war, bin ich dort mit meinen Eltern spazieren gewesen“, hat Detlef Hahn geschrieben. Er lag damit nicht ganz richtig. Aber Johann Hermey, der das Suchbild geschickt hatte, weiß nun, wo es einst entstand.
Wird fortgesetzt.