Mülheim. In Mülheim stieg die Jugendarbeitslosigkeit um 70 Prozent im Vergleich zu 2019. Viele unter 25 Jahren bekommen nach der Ausbildung keinen Job.
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat um 298 auf 7688 gestiegen (plus vier Prozent). Im Vergleich zu 2019 sind 1569 (+25,6 Prozent) mehr Menschen ohne Arbeit. Die Arbeitslosenquote ist um 0,3 Prozent auf 8,9 Prozent gestiegen.
Der Anstieg im Juli „liegt an der aktuellen Situation sowie an der saisontypischen Entwicklung. Das Plus bei den jungen Arbeitslosen unter 25 Jahren liegt darin begründet, dass die meisten Ausbildungsverträge im Sommer enden und einige Jugendliche nicht direkt oder gar nicht von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen werden konnten. Mit einem Plus von mehr als 70 Prozent im Vorjahresvergleich liegt die Jugendarbeitslosigkeit deutlich über dem Vorjahr und hat viel stärker zugenommen als die allgemeine Arbeitslosigkeit“, erklärt Christiane Artz, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Oberhausen/Mülheim.
Leichter Anstieg bei neuen Arbeitsstellen
Die Pandemie zeige jetzt ihre Wirkung. „Viele befristete Stellen sind in den vergangenen Monaten weggefallen - und damit auch gängige Einstiegswege für junge Menschen in das Berufsleben“, beschreibt Christiane Artz die Lage.
Erfreulich sei dagegen der leichte Anstieg um knapp 100 neue Arbeitsstellen, die mit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen zusammenhingen. Dennoch befände sich die Zahl neuer Stellen auf einem Tiefstand. Gleichzeitig seien Firmen bemüht, ihrer Mitarbeiter zu halten. „Im Juli haben weitere 25 Betriebe Kurzarbeit angezeigt. Insgesamt sind es aktuell 1591 Firmen, die für 16.083 Personen Kurzarbeit angezeigt haben.“
Das Jobcenter zählte 5352 Arbeitslose in der Grundsicherung, 141 mehr als im letzten Monat und 943 mehr als im Juli 2019. 420 junge Arbeitslose waren unter 25 Jahren, 53 mehr als im Juni und 176 mehr als im Juli 2019. Die Jugendarbeitslosenquote beträgt aktuell 5,5 Prozent, das sind 0,7 Prozent mehr als im Juni.