Mülheim. Der Anteil der Kinder in Mülheim, die von Sozialleistungen leben, ist weiter gestiegen. Die Corona-Krise könnte alles noch schlimmer machen.

Eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung zur Kinderarmut liest sich alarmierend. Auch in Mülheim sind immer mehr Minderjährige betroffen.

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Laut der Analyse, die kürzlich veröffentlicht wurde, sind mehr als ein Fünftel aller Kinder in Deutschland von Armut bedroht: 21,3 Prozent. Sie leben - so die Definition - in Haushalten, die weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens zur Verfügung haben und/oder Grundsicherung beziehen.

Mehr als ein Viertel aller Minderjährigen in Mülheim leben von Sozialleistungen

Wenn man allein den Bezug von Sozialleistungen betrachtet, sind die Zahlen für Mülheim besonders problematisch: Im Dezember 2019 lebten danach 27,6 Prozent der unter 18-Jährigen in Familien, die SGB II beziehen. Fünf Jahre zuvor, also im Dezember 2014, waren es laut Bertelsmann-Stiftung 25,1 Prozent der Kinder hier in der Stadt.

Alle bisherigen Diskussionen und Maßnahmen in Mülheim haben - rein statistisch - offenbar nichts bewegt. Die Bertelsmann-Experten erwarten zudem, dass die Corona-Krise die Kinderarmut weiter wachsen lässt. Denn Eltern benachteiligter Kinder arbeiten häufiger in Teilzeit- oder Minijobs, die durch Corona vielfach wegfallen.

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