Mülheim. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie in Mülheim unterwegs sind und gefragt werden: „Wat machen Sie denn da?“ Es könnte Inge Merz sein.
„Ich gestalte Alltagsgegenstände neu, wie zum Beispiel diese Uhr“, erklärt Irene aus Saarn. „Die war absolut hässlich, ein ganz schlimmes Teil, ich glaube aus den 1930er Jahren. Die hatte ich in einem Trödelladen in Dänemark gesehen und sofort gewusst: Diese Uhr passt auf unseren Schrank, genau da muss sie hin. Aber nicht so. Ich hatte gleich alles im Kopf, die Fische, die kleine Nixe… Die Figuren habe ich mit Modelliermasse herausgearbeitet, mit Acrylfarben bemalt und dazugebaut, meist geklebt.“
Künstlerin hat früher auch eigene Ausstellungen gemacht
Auf dem Arbeitstisch im Wintergarten sind schon die nächsten Stücke zu sehen, drei langstielige Tischlampen mit Plisseeschirmen, die schon „leicht verändert“ aussehen. Die Künstlerin erzählt: „Früher habe ich noch viele andere Sachen gemacht, zum Beispiel textile Objekte aus der Märchenwelt und der Literatur, und diese auch in Ausstellungen gezeigt. Aber nun mache ich das nur noch für für uns, nicht zum Verkaufen; da steckt so viel Arbeit drin. Es macht mir einfach Freude, ein altes Stück zu verändern. Diese Uhr auf dem Glasschrank ganz besonders.“