Mülheim. Künstler Manfred Dahmen macht keine halben Sachen: Seine farbintensive Malerei stößt die Tür ins Unterbewusste auf. Vernissage in Mülheim.

Seine Bilder erfüllen oft den ganzen Raum – „Sieben-Tage-Ferien“ etwa ist eine einzige Farbexplosion in Blau, die ringsum auf den Wänden kaskadiert. „Ich mache die Tür sofort auf, gebe mich komplett preis“, meint ihr Erschaffer. Manfred Dahmen ist eben kein Typ für halbe Sachen. In der Ruhr Gallery schwelgt er in Erlebniswelten aus Abstraktion und Farben. Am Sonntag, 12. Juli, um 16 Uhr ist die Eröffnung an der Ruhrstraße 3.

Mehrere Bilder-Reihen aus seinem Schaffen zeigt Dahmen. „Sieben-Tage-Ferien“ fängt den Augenblick auf, wenn man am Urlaubsort ankommt und sich zum ersten Mal setzt“, beschreibt der Künstler, der vor Jahren schon ein ,Amt für weiterbildende Fantasie’ entwickelt hat. Denn „im Augenblick, wo wir die Augen aufschlagen, führt unser Unterbewusstsein Regie“, sagt Dahmen.

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Was wir sehen, sagt uns, wer wir sind

Was wir sehen, sagt uns also, wer wir sind. „Farbfilm – wer bist du“, sagt oder fragt die Ausstellung. Der Betrachter lotet dabei sich selbst über das Bild aus. „Wenn du daran andocken kannst, verrät es etwas über dich selbst“, meint der Künstler.

Manches ist jedoch angelegt. In den vier Jahreszeiten etwa sind Figuren angedeutet. Der Frühling scheint ein küssendes Paar zu zeigen, die Liebe und den Neubeginn. Der Winter deutet mit Grau und Erdfarben vielleicht ein Grab an. Dahmen scheut das Plakative nicht. Inspiriert zum künstlerischen Schaffen hat ihn der erweiterte Kunstbegriff von Beuys.

Arbeiten gegen die Angst, die uns steuert

Und so liegt hinter Sicherheitsglas eine besondere Installation: ein Geldbündel auf einer Waage. Die Jahreszahl 2020 symbolisiert die Summe. Die Waage zeigt 42 Gramm. Lässt sich ein Jahr in Geld messen? „Das Jahr hat Gewicht. Ich will, dass man den Wert genau betrachtet“, kommentiert er doppeldeutig.

Lebensbejahendes Grün strahlt uns anderswo opulent entgegen: Birnenkuchen mit Lavendel hat Dahmen diese Reihe getauft. Eine Anspielung auf einen französischen Liebesfilm von Eric Besnard.

Gibt es denn eine grundsätzliche Botschaft in seinen Werken? „Ja“, sprudelt es aus dem Künstler heraus: „Meine Arbeiten kämpfen gegen die Angst, mit der man uns steuert.“

Die Vernissage mit Malereien von Manfred Dahmen öffnet am Sonntag, 12. Juli, um 16 Uhr in der Galerie an der Ruhr, Ruhrstraße 3. Sie ist bis zum 2. August zu sehen: Sa. und So. von 11 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung: 46 94 95 67.