Mülheim. Mehrfach soll eine 48-jährige Mülheimerin im vergangenen Jahr Frauen attackiert haben. Nun stehen ihr vielleicht Jahre in der Psychiatrie bevor.
Mehrfach soll eine 48-jährige Mülheimerin im Juni und September 2019 Frauen attackiert haben. Und auch mit Ordnungshütern soll sich die psychisch kranke Frau angelegt haben. Vor dem Landgericht Duisburg geht es allerdings nicht um eine Bestrafung der mutmaßlichen Täterin, sondern um ihre dauerhafte Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus. Die fordert die Staatsanwaltschaft zum Schutz der Allgemeinheit.
Am 5. Juni soll die Beschuldigte gegen 9.30 Uhr in der Nähe ihrer Wohnung in Saarn eine Frau von hinten angesprungen haben. Die konnte sich losreißen. An einer Bushaltestelle soll die 48-Jährige sie eingeholt, ihr die Brille vom Gesicht gerissen und versucht haben, die Frau zu Boden zu reißen. Die entkam zuletzt in ein Geschäft.
Polizisten mit der Schere bedroht
Kurz darauf soll sich ein weiterer Vorfall ganz in der Nähe ereignet haben. Die Beschuldigte soll eine Frau zu schlagen versucht und sie als „Schlampe“ beschimpft haben. Als daraufhin die Polizei an der Wohnanschrift der 48-Jährigen erschien, soll die sie mit einer Schere in der Hand empfangen und gefordert haben „Erschießt mich doch!“. Was die Ordnungshüter nicht taten.
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Allerdings sollen sie zum Schlagstock gegriffen haben, als die Beschuldigte sich ihnen mit der Schere schnell näherte und sich gegen das Anlegen von Handfesseln vehement wehrte. Bei einem dritten Vorfall am 20. September soll die 48-Jährige einer Nachbarin ins Gesicht geschlagen haben.
Beschuldigte sieht sich als das Opfer einer Verschwörung
Die Beschuldigte sieht sich allerdings als das Opfer einer Verschwörung. „Es war nur eine einfache Körperverletzung“, so die 48-Jährige zu Prozessbeginn. Hinter allem stecke nur ihr getrennt lebender Mann. „Der ist ein Arbeitskollege meines Vermieters. Und seitdem der weiß, dass ich unter Schizophrenie leide, versucht er mich aus der Wohnung zu kriegen.“
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Auch den Angriff auf Polizisten bestreitet die Beschuldigte. „Die Polizeibeamten haben gelogen. So eine Lügengeschichte habe ich noch nicht erlebt.“ Und überhaupt: „Ich bin doch gar nicht psychotisch“, beteuerte die 48-Jährige.
6. Große Strafkammer kehrt nach Love-Parade-Prozess in den Alltag zurück
Darüber und über ihr weiteres Schicksal wird die 6. Große Strafkammer, eben jene die nach Beendigung des Love-Parade-Prozesses mit diesem Sicherungsverfahren ins strafrechtliche Alltagsgeschäft zurück kehrt, nach bisheriger Planung am 23. Juli ein Urteil fällen.