Mülheim. Der Pachtvertrag für den Gastronomen in Mülheims Schloß Styrum läuft zum Jahresende aus. Die MST hat bereits einen Plan, wie es weitergehen soll.

Was wird aus der Gastronomie im Schloß Styrum, wenn der Vertrag des aktuellen Pächters zum Jahresende ausläuft? Im Jahr 2021 soll das Mülheimer Schloss im Norden verstärkt für Trauungen und Feiern genutzt werden, unter alleiniger Regie der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST).

In diesen Corona-Tagen hat das Veranstaltungsmanagement einen schweren Stand. MST-Geschäftsführerin Inge Kammerichs und ihr in Kurzarbeit-Zeiten geschrumpftes Team planen dennoch für das kommende Jahr. Schloß Styrum, so viel steht fest, wird als festlicher Trauungsort für Mülheimer und andere Brautpaare im kommenden Jahr an 47 Tagen zur Verfügung stehen. "Der Schwerpunkt", betont die MST-Chefin, "liegt auf den Trauungen."

Standesamtliche Hochzeiten an 47 Tagen im Jahr

Darüber hinaus sind die Gastro-Räumlichkeiten für Hochzeiten und andere Feste von der MST zu mieten. Ähnlich wie im Schloß Broich kann man in Styrum standesamtlich heiraten und die Räume für diverse Feiern buchen. "Für 60 bis 70 Gäste sind die Räume ideal", sagt Inge Kammerichs. Maximal 100 Gäste könnten zwar Platz finden "aber dann könnte es mit dem Tanzen schon eng werden", sagt sie. Das Schloß Styrum kann in Kooperation mit dem Standesamt als Trauort für Hochzeiten im Freien oder in den Räumen gebucht werden. Seit dem 1. Juli stehen Brautpaaren in Mülheim wieder alle Trauorte zur Verfügung, die es schon vor der Corona-Pandemie gab.

"Wir wollen das professionalisieren", sagt die MST-Chefin. Für die Versorgung der Gäste müssten künftig Caterer gebucht werden. Kammerichs stellt sich Arrangements mit drei, vier Gastronomen vor, unter denen die Gäste wählen können. Dabei wird auch der derzeitige Pächter Frank Schwarz weiterhin eine Rolle spielen, so Inge Kammerichs, der der MST als verlässlicher Partner gilt. Schwarz' Pachtvertrag, verbunden mit vertraglichen Verbindlichkeiten, wird zum 31. Dezember gelöst.

Dauerhafte Vermietung lohnt sich nicht

Eine dauerhafte Vermietung des Schlosses an einen Gastronomen lohne sich nicht, diese Erfahrung musste Inge Kammerichs schon vor einigen Jahren machen. Man brauche in Styrum eine verbindliche Frequenz an Gästen, sagt sie. Mal zehn, mal 100 Gäste, damit kann kein Wirt planen. "Eine Gastronomie müsste ständig geöffnet sein", so Kammerichs. "Doch dafür fehlt in Styrum die Grundfrequenz." Daran ändere auch der Ruhrtalradweg, der in unmittelbarer Nachbarschaft am Aquarius vorbeigeht, nichts. Radfahrer seien meist gut versorgt, so MST-Chefin Kammerichs, und wenige schöne Tage im Jahr nutzen einem Gastronom nichts, der für 365 Tage planen muss.

Seniorentreff und Ateliers sollen bleiben

Der Styrumer Seniorentreff im Billardraum und die Künstlerateliers im oberen Stockwerk von Schloß Styrum werden bestehen bleiben, bestätigte die MST-Chefin auf Nachfrage.