Mülheim. Mülheimer Bürger ärgern sich über die Vermüllung an der Ruhr, in der Innenstadt und neben Containerstandorten. Mehr Kontrollen werden gefordert.
Zahlreiche Leserinnen und Leser finden es unerträglich, dass immer mehr Bürger fast überall ihre Essensverpackungen, leeren Flaschen und Sperrmüll liegen lassen oder in die Landschaft kippen. Sie erwarten von ihren Nachbarn, dass sie ebenfalls ihre Stadt sauber halten und die Umwelt schützen. Von der Stadt erwarten sie härtes Durchgreifen, Schwerpunktkontrollen an Wochenenden und die Bestrafung der Müllsünder. Hier einige Auszüge aus den Briefen.
„Die permanente Vermüllung im Ortsteil Eppinghofen ist ein ständiges Ärgernis“, schreibt Brigitte Schuh. Betroffen sei vor allem die Sandstraße zwischen Kreisverkehr und Schreinerstraße. Mehr als zwei Wochen sammelte sich dort im letzten Monat Sperrmüll und dazu entsorgter Hausmüll an. Abfälle lagen auf dem Gehweg. „Bei warmem Wetter stank es erbärmlich. Ich habe mich an die Bürgeragentur gewandt. Der Unrat wurde dann entsorgt. Es ist aber ein ständig wiederkehrendes Problem, das dem Stadtteil Eppinghofen nicht förderlich ist“, meint Brigitte Schuh.
Fotos von Müll und Zerstörung sprechen für sich
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Joachim Wach fehlen schon die Worte dafür, was er bei seinem Rundgang am Sonntagvormittag durch die Stadt sehen musste. Er machte zahlreiche Fotos in der Stadtmitte und an der Ruhrpromenade. Sie sprechen für sich. „Müll an vielen Stellen und an den kleinen Abfallbehältern. Zerstörte Glasscheibe an der Haltestelle am Rathausmarkt. Beschmierte Blitzeranlage“, so lautet seine Schadensbilanz.
„Ich kann Frau Pieks Beobachtungen der katastrophalen Vermüllung entlang beider Seiten der Ruhr betroffen und massiv verärgert in allen Punkten bestätigen“, schreibt Andrea Offermann „Bürger müssen sich verantwortungsvoll und uneingeschränkt an die Verhaltensregeln für Umwelt und Naturschutz halten oder empfindliche Strafen in Kauf nehmen.“
Regelmäßiges Ahnden von Verstößen muss sein
Kontrollen des Ordnungsamtes „müssen regelmäßig und konsequent (sofortige Ahndung von Verstößen ohne Diskussionen) erfolgen“, fordert Offermann. Die Mülleimer müssen in der Sommersaison trotz angespannter Haushaltslage zwei Mal pro Woche geleert und ihre Anzahl deutlich erhöht werden, mit einem Deckel drauf. Die Bürger sollten sich für Umwelt- und Klimaschutz in ihrer Heimatstadt verantwortlich fühlen“, erwartet Offermann.
„Die Vermüllung im Umfeld von Containern ist kein neues Phänomen. Was derzeit in der Von-Graefe-Straße zu bestaunen ist, gehört mit zu den Topereignissen“, schildert Heinz-Jürgen Axt. Papier, Autoersatzteile, Kosmetika, Windeln und mehr wurden wild entsorgt, auch vier Holzpaletten. „Ist es Dummheit oder Dreistigkeit, dass man von Päckchen noch nicht einmal die Adressaufkleber entfernt hat, so dass jeder weiß, wer hier seinen Müll wild entsorgt hat?“, fragt Axt. „Die MEG sollte sich die Adressaufkleber genauer ansehen und Konsequenzen ziehen.“
Angler säubern ihre Uferplätze vom Müll der anderen
„Dem Einsatz von Herrn Raddatz kann man nur größten Respekt zollen. Seine ehrenamtliche Tätigkeit im Brennpunkt Speldorf/ Styrumer Ruhraue gleicht oft einem Kampf gegen die Windmühlen der menschlichen Verrohung und Gleichgültigkeit“, schreibt Michael Raspel. Aber Mülheimer Angler würden keineswegs „andere Bürger dazu animieren, sich an den Ufern der Ruhr aufzuhalten“, betont der Vorsitzende der Interessengemeinschaft (IG) der Fischervereine.
„Ich kennen unter den fast 4000 Anglern, die in 19 Vereinen unserer IG organisiert sind, niemanden, der sich gerne an das besonders nach sonnigen Wochenenden müllverseuchte Ufer der Ruhr setzt.“ Die Gewässerordnung der IG regele klar: „Wer von einem verunreinigten Platz aus die Angelei betreibt, gilt als Verursacher der Verschmutzung. Darum sammeln die meisten vor dem Angeln den umliegenden Müll ein, der achtlos zurückgelassen wurde.“ Sonst könne die Fischereierlaubnis entzogen werden, erklärt Raspel.