Mülheim. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie in Mülheim unterwegs sind und gefragt werden: „Wat machen Sie denn da?“ Es könnte Inge Merz sein.

"Ich gebe unseren Meisen Futter“, sagt Bernd aus Saarn und schiebt einen Meisenknödel durch den „Seiteneingang“ des Futterhäuschens im Garten.

Ganz in der Nähe, oben am Baumstamm, hängt ein Nistkasten. Bernd erklärt: „Als wir den aufhängten, konnten wir von Anfang an beobachten, wie ein Kohlmeisenpaar ständig herumkreiste, immer wieder rein und raus, also ob sie sich dort einrichteten. Nach etwa zwei Wochen sahen wir per Zufall, wie fünf kleine Meisen sich heraustrauten. Erst die Eltern, dann flogen die kleinen Meisen hinterher. Das zu sehen, war für uns eine große Freude.“

Jungvögel sind immer noch täglich gemeinsam unterwegs

Das Futterhäuschen unter dem Baum wird von Bernd täglich betreut. Er berichtet weiter: „Wir freuen uns, dass die Jungvögel immer wieder gemeinsam hierhin kommen. Erstaunlich, dass die fünf kleinen Vogelgeschwister immer noch gemeinsam unterwegs sind. Die Familie hat sich nicht aufgelöst, sondern ist zusammengeblieben. Fast wie bei den Menschen, nicht? Wenn sie kommen, so alle Stunde etwa, dann schauen sie sich auch immer noch mal ihr altes Häuschen an, wo sie geboren wurden.“

Frische Insekten oder Fastfood

Noch eine lustige Beobachtung fällt Bernd ein: „Während der Zeit oben im Nistkasten haben wir gesehen, wie der eine Vogel weiter weg flog und mit frischen Insekten für die Jungen zurück kam, während der andere Elternteil einfach nur vom Baumhaus in das Futterhäuschen runter flog, Futter pickte und nach oben brachte, also den kurzen Weg genommen hat.“ Weibliche Stimme lachend aus dem Off: „Das war bestimmt das Männchen! Das hat es sich einfach gemacht und nahm lieber Fastfood.“ Auch fast wie bei den Menschen…