Mülheim. Kabarettist René Steinberg ist mal auf einer ganz anderen Bühne zu sehen. Der Mülheimer tritt im Autokino. Ein Gespräch über dieses Experiment.
Für René Steinberg ist es ein Heimspiel und doch etwas ganz Fremdes. Der Mülheimer tritt zwar in Mülheim auf, jedoch nicht im Veranstaltungssaal sondern live im Autokino (Freitag, 5. Juni, 20 Uhr). Wir sprachen mit ihm über dieses Experiment.
Ist es Ihr erster Auftritt in einem Autokino?
Steinberg: Nein, ich bin schon in den Autokinos in Dinslaken und Eschweiler aufgetreten. Das war etwas ganz Neues, aber auch unfassbar interessant. Außerdem war ich froh, überhaupt wieder spielen zu können. In den letzten zehn Wochen sind mir bestimmt 40 Auftritte weggebrochen. Ich konnte froh sein, dass ich auch fürs Radio arbeite.
Wie wird die Show im Autokino genau ablaufen?
Ich spiele auf einer kleinen Bühne neben der Leinwand und werde dabei gefilmt. Die Bilder werden auf die großen Leinwand projiziert. Ich arbeite ja normalerweise gerne interaktiv, beziehe das Publikum mit ein. Das ist im Autokino schwieriger, aber ich habe eine ganz neue Form gefunden, es dennoch zu tun - mit dem Tablet, per Whatsapp.
Die Zuschauer sind im Auto "versteckt", Sie können sie nicht sehen, ist das nicht komisch?
Es fühlt sich zuerst merkwürdig an, nicht in Gesichter zu schauen. Aber irgendwie bekommt man doch mit, ob die Leute Spaß haben. Sie können auch mit Hilfe von Lichthupe, Warnblinker oder Scheibenwischer ihre Stimmung ausdrücken - oder eben durch eine spontane Whatsapp-Nachricht. Ich mag Unvorhersehbares, da ergeben sich lustige Situationen.
Sie zeigen kein aktuelles Programm sondern ein "Best of"...
Ja, ich habe nach Nummern geschaut, die ich in den letzten zwölf Jahren selber gerne gemacht habe oder die beim Publikum besonders gut angekommen sind - und habe mir überlegt, ob sie im Autokino funktionieren können. So ist ein buntes 90-minütiges Programm entstanden. Darunter sind beispielsweise Episoden aus ,Tatort mit Till, Herbert und Udo' oder der ,Papi-Song' oder Nummern aus den WDR-Bühnenshows ,Lachen Live'. Und auch Ursula von der Leyen kommt natürlich zu Wort.
Mussten Sie die alten Nummern ganz neu einstudieren?
Ich bin sie nochmal durchgegangen, aber da war der Zirkuspferd-Effekt. Die Mechanismen waren irgendwie noch da, ich konnte vieles noch.
Wird auch ganz neue Satire serviert?
Es gibt einen aktuellen Block, der natürlich auch Bezug nimmt auf Corona. Aber in der Hauptsache sind es ältere Nummern. Und manche alte Geschichte ist auch wieder ganz aktuell. In meinem allerersten Live-Programm in 2011 habe ich mich mit Medien beschäftigt und damit, wie sie die Erregungspotenziale der Menschen nutzen. Da passt in die Corona-Zeit.
Die Zuschauer sollen sich aber vor allem amüsieren?
Ja, sie sollen was Schönes erleben, nach dieser langen Zeit, in der man nicht rausgekommen ist. Sie sollen abschalten und lachen können. Im Autokino herrscht eine ganz eigene Atmosphäre. Es gibt sogar Leute, die haben Tupperdosen dabei und machen regelrecht ein Picknick im Auto. Oder sie bringen ihren Hund mit. Irgendwie verrückt.
Sieht man sie in Mülheim bald auch wieder indoor?
Geplant ist, dass ich mit meinem fünften Solo-Programm „Freuwillige vor – wer lacht, macht den Mund auf!“ 2021 in den Ringlokschuppen komme.
INFOS & VERLOSUNG
Neuerdings dürfen im Autokino auch die Fenster geöffnet werden. Zudem dürfen Cabrios mit offenem Verdeck einfahren.
Die Eintrittskarten für den Steinberg-Abend kosten 24 Euro pro Person und müssen vorbestellt werden: autokino-ruhr.de
Die Agentur TAS Emotional Marketing verlost die Karten für zwei Autos à vier bis fünf Personen. Sie dürfen maximal aus zwei Haushalten stammen.
Interessierte rufen am Freitag, 29. Mai, ganztägig an unter der Hotline 01378 / 787628 (0,50 € / Anruf aus dem dt. Festnetz, höherer Mobilfunktarif) bei Nennung des Stichworts „René Steinberg“. Oder sie bewerben sich ganztägig online auf www.waz.de/steinberg.
Die Gewinner werden ausgelost und benachrichtigt. Viel Glück!