Mülheim. Das Rhein Ruhr Zentrum erwacht, 57 Läden sind wieder geöffnet, weitere machen in den nächsten Tagen auf. Kunden sind noch etwas zurückhaltend.
Viele Parkplätze sind noch mit rot-weißem Flatterband abgesperrt, auf den nutzbaren Stellplätzen entdeckt man aber schon einige Autos. Ins Rhein Ruhr Zentrum kehrt wieder Leben ein, 57 Geschäfte (von derzeit 114) sind am heutigen Montag wieder geöffnet, weitere Läden wollen in den nächsten drei Tagen den Betrieb wieder hochfahren.
Nur gezieltes Einkaufen im Mülheimer Rhein Ruhr Zentrum erlaubt
Kunden hat es aber noch nicht so viele ins Einkaufscenter verschlagen. Ein paar Familien, einige ältere Paare, wenige Einzelpersonen. "Es ist noch ruhig, das wird langsam wieder anlaufen", glaubt Center-Managerin Heike Marzen. Nach und nach würden jetzt weitere Läden aufmachen und sicher auch mehr Leute den Weg ins RRZ finden.
Rund die Hälfte der Kunden trägt derzeit einen Mundschutz, an allen Eingängen gibt es Desinfektionsstationen, in der breiten Mall ist Abstand halten kein Problem. Herumschlendern darf man allerdings nicht, wie ein Servicemitarbeiter verdeutlicht. "Nur gezielt einkaufen", sagt er. Zusammen mit einer ganzen Reihe an Kollegen kontrolliert er, ob sich auch alle an die Hygiene-Regeln halten.
Große Kaufhäuser bleiben geschlossen
Die großen Shops wie etwa H&M, C&A oder P&C sind weiterhin zu. Im Eingang zu den Karstadt-Arkaden stehen Info-Stände, an denen Mitarbeiterinnen hinter Plexiglasscheiben Auskünfte erteilen. Es geht um Bestellungen, Reklamationen, Umtausch. "Mancher will auch nur wissen, wo man dies oder jenes kaufen kann", sagen die Beraterinnen.
Modegeschäfte, Einrichtungsläden, Schuhgeschäfte, Lederwarenläden - die kleineren Shops locken mit ihrer Frühlingskollektion. In einem Schmuckgeschäft räumen die Verkäuferinnen gerade neue Ware in die Vitrinen, geöffnet wird erst übermorgen. An einem anderen Juwelierladen hängt ein Schild im Schaufenster: "Bitte (draußen) warten, wir holen Sie ab!"
Viele Verkäufer und Kunden tragen Mundschutz
Sicherheitsvorkehrungen hat wohl jeder Händler im RRZ getroffen. Manche haben die Laufwege durch Markierungen am Boden vorgegeben, in anderen steht am Eingang ein Mitarbeiter mit Desinfektionsmittel, überall hängen Schilder, die auf die Verhaltensregeln in Corona-Zeiten aufmerksam machen. Wie viele Kunden gleichzeitig im Laden sein dürfen, ist vorgegeben. Man solle möglichst mit Karte zahlen und keine Hände schütteln. Das Verkaufspersonal in den meisten Geschäften trägt ebenfalls Mundschutz.
In der Buchhandlung sieht man am Montag vielleicht die meisten Kunden, aber auch die Schuhgeschäfte verzeichnen Zulauf. Der kleine Rafael beispielsweise bekommt Kinderschuhe. "Die gab es ja vier Wochen lang nirgendwo", sagt seine Oma. Auch in einem Modegeschäft freut man sich, dass noch vor 12 Uhr schon einige Leute da waren. "Ein Mann hat gesagt: Wir haben in den letzten Wochen so viel gespart, das wollen wir jetzt loswerden", erzählt die Filialleiterin schmunzelnd. Sie und manch' andere Kollegin ist froh, dass sie wieder arbeiten darf.
In der Eisdiele wird schon geputzt
Eine Chance, zu verweilen oder sich eine Stärkung zu gönnen, haben die Kunde im RRZ jedoch noch nicht. Die Foodlounge ist wie ausgestorben. Alle Sitzmöglichkeiten im Center sind mit Flatterband abgesperrt, die Cafés weiterhin zu. Aber: Ein Bäcker und ein Waffelladen verkaufen ihre Backwaren, und in der zentralen Eisdiele wird zumindest schon geputzt.